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Ill. Chirurgie und Ophihalmologie.
nicht, der Leib war gewöhnlich verstopft, die Esslust gut. E.
legte sogleich Heftpflasterstreifen an, Das Kind vertrug diesel-
ben ganz gut und schon nach einigen Wochen zeigte sich gün-
stige Wirkung.‘ Den Kopf trug es schon kräftiger aufrecht,
auch zeigte es Lust an Spielsachen und fächelte bisweilen.
Ende Juh’s wurde es von den Masern befallen, die guartig
verliefen. Zu früh wurde jedoch das Kind einer Erkältung
ausgesetzt, Diarrhöe mit Fieber trat ein und als Folge schnelle
Abmagerung, Auf passende Diät und Bäder verloren sich in«
dessen die Symptome und nur Spuren von angeschwollenen Me-
senterialdrüsen blieben zurück, wogegen das Ol, jec. Aselli
sechs Wochen gebraucht wurde. Am 16. Aug. wurde der Ver-
band zum ersten Male gewechselt. Der Umfang des Kopfs be-
trug 19} Zoll, Fontanelle und Nähte hatten sich bedeutend ge-
schlossen, die Ränder der Kopfknochen waren weit weniger
nachgiebig beim Druck, wie früher. Das Allgemeinbefinden
besserte sich auch allmählig, die vier ersten Schneidezähne
brachen ohne Unwohlsein durch. Gegen Ende August’s musste
der Hefipflasterverband entfernt werden, weil sich unter dem-
selben auf der Haut Excorlationen gebildet hatten, die an eini-
gen Stellen zu eitern begannen. Der Umfang des Kopfes be-
trug jetzt 19 Zoll. In der Folge zeigte sich kein Symptom,
dass auf einen krankhaften Process innerhalb der Schädelhöhle
deutete. Leicht erschienen noch einige Zähne und das Kind
lernte ohne Schwierigkeit laufen, Im April vorigen Jahres fing
es jedoch wieder an zu kränkeln, es wurde von einem andern
Arzte behandelt. Abmagerung bei Heisshunger, angeschwolle-
ner Unterleib, Husten, hectisches Fieber bildete sich aus und
Mitte JunY’s erfolgte der Tod, Von Kopfleiden hatte sich von
Anfang der Krankheit bis zum Ende keine Spur gezeigt.
Achter Fall. Kin 9jähriges Mädchen von gesunden, kräfti-
gen Eltern war in den ersten sieben Jahren vollkommen gesund
gewesen. Die Zahnperiode war ohne Störung im Wohlbefin-
den vorühergegangen, Kinderkrankheiten hatten das Mädchen
nur wenig berührt, und es entwickelte sich körperlich und
geistig vortrefflich. Im Jan. 1836 wurde es zum ersten Male
bettlägerig , nachdem es schon längere Zeit öfters über Kopf-
schmerz geklagt hatte. Erbrechen, Kopfschmerz, erhöhte Tem-
peratur des Kopfs und Fieber waren die hervorstechendsten
Symptome. Das Fieber verschwand nach einigen Wochen auf
innere Mittel, ein Mal wurden auch Blatege! angelext. In den
nächsten vier Monaten wurde keine ärztliche Hülfe nachgesucht,
obgleich das Kind beständig über Kopfweh klagte. Im Juni
übernahm Dr. Thereoy die Behandlung desselben, Jeden
Morgen trat Erbrechen ein, öfters auch nach dem Mittagessen,
Pat. klagte über beständigen Kopfschmerz, besonders auf der
Suro; die Temperatur des Kopfes war erhöht; die Adern an