Full text: (Neueste Folge, Band 8 = 1838, No 9-No 16)

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Neueste Bibliographie. 
den Titel einer Monographie nimmt er für seine Arbeit nicht in Art» 
spruch und er geht daher nur in so weit auf kritische Würdigung der 
Meinung Anderer über dies Uebel ein, als es unumgänglich nöthig 
ist, — Was nun den Inhalt anlangt, so hat der Verf, sein Werk in 9 
Kapitel getheilt: Im ersten giebt er eine genaue Beschreibung 
der pathologisch- anatomischen Veränderung, die er Hirnerweichung 
nennt und der verschiedenen Modificationen , unter denen sie sich 
ihm gezeigt hat , um so den anatomischen Character der Encephalo- 
malacia festzustellen, Das zweite Kapitel enthält die Krankenge- 
schichten solcher Individuen, in deren Leichen der Verf. die in Rede 
stehende Veränderung für sich allein, oder doch als primären, idio- 
pathischen Zustand fand, oder in denen er dieselbe aus den Krank- 
heitserscheinungen vermuthete, 11 Fälle endeten lethal und zwar 
führt der Verf. 6 Fälle als einfache Encephalomalacien , 4 Fälle als 
Encephalomalacien mit Bluterguss und 1 Fall als Encephalomalacie 
mit Wasserbildung auf, 3 Fälle dagegen verliefen günstig, Aus diesen 
Krankengeschichten deducirt der Verf, hierauf im dritten bis ach- 
ten Kapitel das, was ihm über Symptomatologie, über Diagnostik, 
Aetiologie, Dauer, Verlauf und Ausgänge, Prognostik und Thera- 
peutik bemerkenswerth scheint, . Dem vierten über die Diagnostik 
sich verbreitenden Kapitel hat er wohl sehr passend 6 Krankenge- 
schichten eingeschaltet, in denen die nehen anderweitigen Verände- 
rungen des Hirns vorkommende Malacie ein secundärer, durch jene 
unmittelbar veranlasster Zustand schien. Das neunte Kapitel ent- 
hält endlich Bemerkungen über die sogenannte nächste Ursache, 
über das Wesen der Krankheit, — Unstreitig gehört die hier anzu- 
zeigende Schrift zu den interessantesten und belehrendsten Beiträgen, 
welche die neuere Literatur im Gebiete der speciellen Pathologie und 
Therapie aufzuweisen hat. Das erste, die pathologische Anatomie 
enthaltende Kapitel ist mit grosser Sorgfalt bearbeitet und die dann 
folgenden Krankengeschichten sind nicht nur genau erzählt , sondern 
auch höchst instructiv und lassen an "Freue der Relation durchaus 
nicht zweifeln. Was aber die spätern Deductionen aus diesen Kran- 
kengeschichten anlangt, so lassen sie sich aus denselben so leicht er- 
klären , verbreiten über das Pathologische der Hirnerweichung $o 
vieles Licht und enthalten in Bezug auf Therapie so viel , was der 
vollsten Empfehlung und Beachtung werth scheint, dass Ref, diese 
Schrift für sehr gelungen halten und sie wiederholt practischen Aerz- 
ten zur genauen Durchsicht empfehlen muss. 
Redacteur$ Dr, E, H. Kneschke. — Verleger: E. F. Steinacker 
Gedruckt in der Buchdruckerei des Verlags - Comptoirs zu Grimma.
	        
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