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ten, so verordnete W. Pulvis Secalis cornuti alle halbe Stun-
den zu 10 Gran. Da nach dem Gebrauche von vier Pulvern
jedoch keine Wehen erfolgten und der Kopf über drei Stunden
im kleinen Becken gestanden hatte, so beschloss W. die Zange
anzulegen. Diese liess sich leicht anlegen, aber auch bei den
kräftigsten Tractionen rückte der Kopf nicht aus der Stelle,
W. entfernte die Zange und untersuchte nochmals den Stand
des Kopfes, aber es liess sich nichts auffinden, was die Geburt
zurückhielt, und so schloss W. auf eine Deformität, die hinter
dem Kopfe stattfinde und durch Exploration nicht zu ergründen
sei. W., legte nun die Zange an und machte die kräftigsten
Tractionen. Es erfolgte ein Ruck, als wenn ein hindernder
Gegenstand sich plötzlich entfernte, und nun wurde der Kopf,
so wie das todte Kind, leicht und schnell geboren, worauf sich
eine weissgraue, mit Blut und Wasser vermengte Flüssigkeit
ergoss, Die Besichtigung des Kindes zeigte folgende Abnormi-
tät: Am Hinterhaupte, unmittelbar über dem Nacken, war ein
leerer Sack , der angefüllt fast die Grösse des Kindskopfes er=
reichte und der bis zur untern und hintern Seite, wo er mit
den obern Halswirbeln zusammenhing, mit Kopfhaaren hedeckt
war und die Dicke der Kopfhaut zeigte. MNur an dem nicht
behaarten Theile war dieser Sack dünner und hier hatten die
kräftigen Tractionen einen Riss herbeigeführt, wodurch das
Contentum entleert worden war. Nähere Untersuchung zeigte,
dass der Sack mit der Gehirnhöhle communicirte, und bei der
Section fand sich, dass‘ die Pars basilaris ossis occipitis defect
war, wodurch das Foramen magnum 0occipilis dreifach ver-
grössert erschien. An der Basis der Medulla oblongata, wo
diese vom Encephalo entspringt, von dem Processus cerebelli
ad medullam oblongatam ging eine, der Gehirnsubstanz ähn-
liche, nur weniger feste Masse, in den Sack etwa einen hal-
ben Zoll weit hinein und endigte sich blind, — Das ganze
Hinterhaupt erschien breiter, als gewöhnlich; das grosse und
kleine Gehirn waren normal gebaut, eben so die Medulla ob;
longata, nur waren die ersten drei Halswirbel ebenfalls brei-
ter, als gewöhnlich, [Med. Zeit. v. Vereine f. Heilk, in Pre
1838, Nr, 18.1]
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Diagnostik und “emiotik, mit vorzüglicher
Berücksichtigung‘: der neuesten mec hanısch-
nosognostischen iiülfsmittel, von Dr. P.
A. Piorry, Avzte an der Pitid, Mitglied der me-
die. Facultät zu Paris, Prof. der klinischen Me-
diein ete. Aus dem Französischen übersetzt vo“