Full text: (Neueste Folge, Band 8 = 1838, No 9-No 16)

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Neueste Bibliographie, 
ten, so verordnete W. Pulvis Secalis cornuti alle halbe Stun- 
den zu 10 Gran. Da nach dem Gebrauche von vier Pulvern 
jedoch keine Wehen erfolgten und der Kopf über drei Stunden 
im kleinen Becken gestanden hatte, so beschloss W. die Zange 
anzulegen. Diese liess sich leicht anlegen, aber auch bei den 
kräftigsten Tractionen rückte der Kopf nicht aus der Stelle, 
W. entfernte die Zange und untersuchte nochmals den Stand 
des Kopfes, aber es liess sich nichts auffinden, was die Geburt 
zurückhielt, und so schloss W. auf eine Deformität, die hinter 
dem Kopfe stattfinde und durch Exploration nicht zu ergründen 
sei. W., legte nun die Zange an und machte die kräftigsten 
Tractionen. Es erfolgte ein Ruck, als wenn ein hindernder 
Gegenstand sich plötzlich entfernte, und nun wurde der Kopf, 
so wie das todte Kind, leicht und schnell geboren, worauf sich 
eine weissgraue, mit Blut und Wasser vermengte Flüssigkeit 
ergoss, Die Besichtigung des Kindes zeigte folgende Abnormi- 
tät: Am Hinterhaupte, unmittelbar über dem Nacken, war ein 
leerer Sack , der angefüllt fast die Grösse des Kindskopfes er= 
reichte und der bis zur untern und hintern Seite, wo er mit 
den obern Halswirbeln zusammenhing, mit Kopfhaaren hedeckt 
war und die Dicke der Kopfhaut zeigte. MNur an dem nicht 
behaarten Theile war dieser Sack dünner und hier hatten die 
kräftigen Tractionen einen Riss herbeigeführt, wodurch das 
Contentum entleert worden war. Nähere Untersuchung zeigte, 
dass der Sack mit der Gehirnhöhle communicirte, und bei der 
Section fand sich, dass‘ die Pars basilaris ossis occipitis defect 
war, wodurch das Foramen magnum 0occipilis dreifach ver- 
grössert erschien. An der Basis der Medulla oblongata, wo 
diese vom Encephalo entspringt, von dem Processus cerebelli 
ad medullam oblongatam ging eine, der Gehirnsubstanz ähn- 
liche, nur weniger feste Masse, in den Sack etwa einen hal- 
ben Zoll weit hinein und endigte sich blind, — Das ganze 
Hinterhaupt erschien breiter, als gewöhnlich; das grosse und 
kleine Gehirn waren normal gebaut, eben so die Medulla ob; 
longata, nur waren die ersten drei Halswirbel ebenfalls brei- 
ter, als gewöhnlich, [Med. Zeit. v. Vereine f. Heilk, in Pre 
1838, Nr, 18.1] 
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107. Neuest. . .„liographie. 
Diagnostik und “emiotik, mit vorzüglicher 
Berücksichtigung‘: der neuesten mec hanısch- 
nosognostischen iiülfsmittel, von Dr. P. 
A. Piorry, Avzte an der Pitid, Mitglied der me- 
die. Facultät zu Paris, Prof. der klinischen Me- 
diein ete. Aus dem Französischen übersetzt vo“
	        
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