202 1, Chirurgie und Ophthalmologie.
ein anderer verdächtiger Darmtheil von der Wunde aus durch
Fühlen mit den Fingern zu entdecken, Da man die vorliegende
Schlinge als veranlassende Ursache der Krankheit annehmen
musste, indem dieselbe durch Verschlingung oder dadurch, dass
sie durch ein zufällig im Mesenterio entstandenes Loch getreten,
eingeklemmt werde, so suchte man durch Anziehen und Hin-
und Herschieben dieselbe io eine andere Lage zu bringen, oder
durch Zurückdrücken ihr den Rücktritt aus einer einklemmen-
den Oeffnung zu erleichtern. Beides schien nicht zu gelingen,
ebgleich B., wenn auch undeutlich, in der Tiefe der Bauch-
höhle, nahe der Wirbelsäule, eine Zusammenschnürung dieser
Schlinge zu fühlen glaubte, und darnach die Richtung seiner
Manipulationen bestimmte, Die Darmschlinge trat immer wie-
der in derselben Form in die Wunde, Die sehr gesunkenen
Kräfte des Kranken erlaubten keine fernere Erweiterung der
Bauchwunde, da der Tod unausbleiblich erfolgt seyn würde,
und da man die Folgen der vorgenommenen Lageveränderung
der Darmschlinge abwarten zu müssen glaubte. — Die Wunde
wurde nun durch drei blutige Hefte, Heftpflaster und Binde
vereinigt. Der Kranke fühlte sich unmittelbar nach Operation
in Hinsicht seiner Leibschmerzen sehr erleichtert und klägte
nicht mehr über UVebelkeit und Neigung zum Erbrechen, -—
Am folgenden Tage hatte sich der Kranke noch mehr erholt,
die Leibschmerzen waren geringer, das Erbrechen fehlte, der
Puls war ruhiger, doch war noch kein Stuhl erfolgt, mehrerer
Klystiere ungeachtet. — Da man annehmen konnte, dass keine
mechanischen Hindernisse der Permeabilität weiter vorhanden
wären, so erhielt der Kranke zweistündlich Ol. Crotonis git. }:
in Piltenform, Nach der 5. Dosis entstand wieder lebhafte Be-
wegung im Unterleibe und ein Klysma erzielte einen reichlichen,
Anfangs knotigen, dann breiigen Stuhlgang, zu grosser Erleich-=
terung des Kranken. Nun schritt Pat. in der Besserung rasch
fort. — Am 30. April war die Wunde ganz vernarbt und
Pat. konnte, nachdem ein Bruchband zur Unterstützung der hier
schwächer gewordenen Bauchdecken angelegt war, das Bett
verlassen, Seitdem befindet sich derselbe wohl, nur klagt er
öfters über ziehende Schmerzen im Leibe, die Jedoch nach war-
mem Verhalten bald von selbst weichen. Nie zeigen sich
Stuhlverstopfungen, [Med, Zeit, v. Vereine f, Heilk, in Pr.
1838. Nr. 201.
100. Punction bei der Hydrocele mit Kinspriz-
zung reizender Flüssigkeit; Brand des Scrotums,
radicale Heilung; von Dr. Burvach zu Finsterwalde.
Ein 60jähriger Mann war vor zwei Jahren von B. an eiper
Hydrocele der rechten Seite durch Auschneiden des grössten
Theils der entarteten Scheidenhaut operirt und geheilt worden.
Schon damals zeigte sich auch auf der Jinken Seite eine bezin-
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