Full text: (Neueste Folge, Band 8 = 1838, No 9-No 16)

II, Materia medica und Toxikologie, 217 
haltende Mittel, Doch ist es wohl nicht Absicht jedes Arztes, 
wenn er die Störck’sche Wurmlatwerge verordnet, .Salmiak 
und zwar in dieser Gabe zu reichen, auch liegt es nicht recht 
klar vor, was er hier nützen sollz er müsste denn durch 
schlechten Geschmack selbst als wurmwidriges Mittel, oder 
vielleicht als Mucum incidens dienen. Statt dessen enthält die 
so bereitete Latwerge ein Abführmittel weniger und nur noch 
die Jalappa hat in ihr laxirende Wirkung. Z. zweifelt, dass 
diese Vorschrift eine ächte Störck’sche sei, da in den 319 in 
jenem Werke aufgeführten Formeln der Salmiak nur ein Mal, 
das Sal polychrestum hingegen oft vorkommt und eig Lieblings- 
mittel Störck’s gewesen zu seyn scheint. Es fragt sich aber 
ferner, was Störck für ein Sal polychr, gemeint habe, ob 
das Sal polychr. Glaseri (das Kali sulph.) oder das Sal po- 
Iychr. de Seignette (den Tart, natronatus)? Z. glaubt Letz- 
ieres, weil er jenes an einer andern Stelle als Arcanum du= 
plicatum verordnet und zwar ebenfalls in einer Wurmlatwerge 
unter Nr. 279, die also lautet: Rec, Pulv. rad. Valer. sylv, 
‚Arcani duplic. «a. 3j. Syr. mannat, 3ij. M. — Der Uoter- 
schied dieser beiden Salze ist‘ in ihrer Wirkung nicht so ver- 
schieden, als dass es nicht ziemlich gleichgültg seyn könnte, 
welches von beiden gegeben wird und der Verf, erwähnt dies 
nur, weil hier einmal davon die Rede ist. Die -Pharmacop. 
Hamburg. nennt in der Vorschrift zur Störck’schen Wurm- 
Jatwerge das Kali sulph. ausdrücklich und fügt noch eine 
Quantität Sem, Cinae hinzu. In der Receptsammlung von M, 
3. Schmidt dagegen und in Sundelin’s Recepttaschenbuch 
enthalten die Vorschrifteu den Tart. natronatus. Sehr auffal- 
lend ist es endlich noch, dass die Pharmac. Bavar., wie we- 
nigstens Richter in der Arzneimittellehre angiebt, folgende 
Vorschrift ertheilt: Rec. Sem. Cin. 3j. Pulv. rad. Valer, et 
Jalapp. aa. 3ij. Kali sulphur. 38. Syr. squill, 3v. M. Dass 
dies nicht auf einem Druckfehler beruhe, scheint daraus her- 
vorzugehen, dass eben jene Pharmacopöe aus dem ‚Grunde, 
weil diese Latwerge leicht Aufstossen und Erbrechen hervorrufe, 
empfiehlt, statt dessen lieber eine aus Valeriana, Filix mas und 
Cina mit Honig bereitete zu gebrauchen. Es scheint dem Verf. 
der Mühe werth, diese Verwirrung etwas aufzuklären und auf 
die grossen Verschiedenheiten in den Formeln aufmerksam zu 
machen. Manchem andern durch Gebrauch vielfach abgeänder- 
ten Mittel thäte ähnliche Kritik gewiss eben so sehr Noth! 
[v. Ammon’s Monatsschr, für Led, Augenheilk, und Chir, 
Bd, I. Hft. 3.] 
89. Anwendung des Kali hydroiodicum mit 
Unguentum Hydrargyri cinereum bei veralteten 
rheumatisch - scrophulösen Gelenkgeschwülsten 
und des Ammonium muriaticum martiatum gege»
	        
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