178 IV. Gynäkologie und Pädiatrik.
aus, und als sich auf diese Art des Zusammendrückens der Ge-
schwulst ungeachtet nichts mehr entleeren lassen wollte, er-
weiterte D. den Schnitt im Bauchfelle hinlänglich mit dem Mes-
ser ,. fasste die vordere Wand der Sackgeschwulst an zwei ver-
schiedenen Stellen mit 2 Hakenzangen und. spaltete dieselbe zwi-
schen beiden Instrumenten so weit, dass er mit,der Hand und
einem Tassenkopfe in die Höhle ‚eingehen und dieselbe aus-
schöpfen konnte. Nach Entleerung von 77; Maass Flüssigkeit
fiel die Geschwulst bedeutend zusammen, und obgleich vun
Raum war, mit der Hand in die Unterleibshöhle einzugehen,
so verminderte D, doch das Volumen der Geschwulst dadurch
bedeutend, dass er die vordere Wand des Sackes abschnitt.
Das abgeschnittene Stück war an manchen Stellen + Zoll dick,
und auf seiner Schnittfläche zeigten sich in seiner Substanz hier
und da Höhlen, die mit einer sulzigen Flüssigkeit angefüllt
waren,. Beim Eingehen mit der Hand in die Unterleibshöhle
zeigte sich die Geschwulst nirgends mit den benachbarten Thei-
len verwachsen, ausgenommen links tief unten im Becken. Da
sie noch zu gross war, um durch die Bauchwüunde herausge-
nommen zu werden, so wurde diese .nach oben und unten
noch um 2 Zoll erweitert; dann wurde die Geschwulst mit der
in die Unterleibshöhle eingehenden Hand gefasst und durch
die Wundöffnung nach aussen gezogen, was augenblicklich
gelang und von keinem Vorfalle der Gedärme begleitet war,
Die Geschwulst hing jetzt vollkommen frei nach aussen her-
vor, und war nur an einem, einen Finger dicken Stiele,
einem Theile der Tuba, befestigt. Um diesen Stiel legte
D. eine Ligatur und schoitt ihn dann zwischen dieser und
der Geschwulst durch; da er aber von der Ligatnr in der
Unterleibshöhle eine nicht unbedeutende Reizung der davon be-
rührten Theile befürchtete, so löste er.sie wieder und unter-
band zwei stark spritzende Arterien von der Grösse einer Ra-
benfeder isolirt. Dann vereinigte er die Wundränder durch die
blutige Naht und angelegte Jange, vorn sich kreuzende Heft-
pflasterstreifen und liess die Operirte ins Bett bringen. — Die
exstirpirte Geschwulst bestand aus einzelnen, völlig won einan-
der geschiedenen Abtheilungen, Höhlen oder Zellen. Sie wa-
ren von verschiedener Grösse und liessen sich zum Theil hart
und fest, zum Theil deutlich fluctuirend anfühlen, je nachdem
die Wandungen und der Inhalt mehr oder weniger fest und dick
waren. Die einzelnen Abtheilungen der Geschwulst liessen sich
besonders deutlich von dem grossen Sacke aus erkennen, des-
sen vordere Fläche abgeschnitten worden war. Die hintere
Fläche der Geschwulst dagegen erschien mehr eben und glatt,
und es zeigte sich deutlich auf ihr ein Rest der Muttertrompete,
die beim Durchschneiden jenes Stiels mit abgeschnitten war,
Die aus der Unterleibshöhle auszeschnittene Geschwulst wog