166 Hl. Chirurgie und Ophthalmologie,
ten Umfange 34 Zoll hatte, in seiner Substanz fleischig - fest
war, die Nasen- und Rachenhöhle ganz anfüllte, und mit sei-
nem unteren Ende den Kehldeckel auf den Kehlkopf fest nie-
derdrückte; b) dass der Polyp in der Nasenhöhle ganz frei lag,
nirgend adhärirte, und seine Ursprungsstelle in der hinteren
oberen Gegend der Rachen- und Nasenhöhle, am Boden der
Keilbein-Schleimhöhle (Sinus sphaenordalis) hattez c) dass diese
Ursprungs- und Anheftungssteile vor der Unterbindung 5 Zoll
im Durchmesser betragen habe, wie die deutlich sichtbaren un-
ebenen Trennungsflächen derselben in der Länge eines Zolles,
und der von der Schlinge noch umgebene fleischige, + Zoll
dicke Rest derselben bewiesen; d) dass von .der vorderen Ge-
gend der Keilbein - Schleimhöhle ein besonderer polypöser Aus-
wuchs von einem Zoll Länge, weisslicher Farbe und fester Sub-
stanz oberhalb des grossen Nasenpolypen wagrecht in die Na-
senhöhle hineinragtez e) dass die Keilbein- Schleimhöhle mit
weisslicher fester Polypenmasse angefüllt war, mit welcher so-
wohl der grosse Polyp durch seinen Wurzelrest, als auch der
polypöse Auswuchs fest zusammenhing; welcher Zusammen-
hang seine Bestätigung dadurch erhielt, dass man von der un-
teren und vorderen knüchernen Wand der Keilbein-Schleimhöhle
nichts; mehr fühlte; dass sich die Fortsetzung der Polypen bis
in die Schleimhöhle gleichmässig weich anfühlte, und durch
Anziehen der Polypen die Masse in der Schleimhöhle bewest
und von der oberen knöchernen Wand der Keilbeinhöhle los-
getrennt wurde, Diese Mittheilungen gestatten nachstehende
Folgerungen: 1) dass das Kinziehen der Schnur zu beiden Sei-
ten des Polypen so hoch wie möglich die Anschlingung dessel-
ben sicherer vorbereitet und gelingen lässt, als die Einziehung
derselben unter dem Polyp; 2) dass die Anschlingung mittelst
der Zeigefinger beider Hände sicherer und leichter gelingt, und
für den Kranken weniger belästigend ist, als die von Win-
ter’sche Kucheirese; 3) dass die Einschnürung auf die angege-
bene Weise kräftiger und dauernder- bewirkt werden ‚könne,
als durch Anziehen und Umwickelung der Schlingenenden um
einen Spalten- oder Gabeltheil des Schlingenschnürers; 4) dass
bei festeren Polypen von Einschnitten in dieselben nur geringe
Verkleinerung ihres Umfanges, und daher auch nur wenige Er-
leichterung des Kranken zu hoffen sei; 5) dass es bei Unter-
bindung von Rachenpolypen, vorzüglich grossen, wesentlich
nöthig sei, durch den untersten Theil des Polypen eine Faden-
schlinge zu ziehen, um mittelst derselben die Anschlingung,
oder die nöthig werdende Amputation desselben erleichtern,
und bei Erstickungsgefahr vom Abfalle des Polypen denselben
herausziehen zu können; 6) dass der Polyp ursprünglich in der
linken Keilbein-Schleimhöhle entstauden sei, die untere und
vordere knöcherne Wand derselben erweicht und durchbrochen.
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