IN. Chirurgie und Ophthalmologies 163
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fortsatze des Oberkiefersz die Nasenspitze nach der rechten
Seite gedrückt; die linke Nasenöffnung weit offen, in wel-
cher der Polyp, mit Schleim umgeben, weit vorn sichtbar war;
die rechte Nasenöffnung platt zusammengedrückt und beide Na«=-
senhöhlen für den Durchgang der Luft verschlossen; in der
Gegend unter dem Unterkiefer (Regio suprahyoidea), die Weich-
theile sammt Zungenbein und Kehlkopf sackförmig herabge=
drückt. Mit der Sonde konnte man in der linken Nasenhöhle
den Polyp nach aussen, unten und innen umgehen, nach oben
aber nicht; woraus man sein Ansitzen daselbst vermuthete,
Der Finger konnte in diese geräumige Höhle weit eindringen,
wobei sich der Polyp schwammig anfühlte, ‚ In der Mundhöhle
war der weiche Gaumen vom hintern Rande der Gaumenbeine
senkrecht herab- und weit vorgedrückt, und dadurch die Mund-
höhle verkürzt; der weiche Gaumen war geröthet, und fühlte
sich elastisch gespannt an; der Rand desselben mit dem Zäpf-
chen reichte bis auf den Zungenrücken, so dass vom Rachen-
eingange, ohne Niederdrückung der Zunge, nichts zu erkennen
war. Die niedergedrückte Zunge liess das untere Ende der
blassröthlichen , fleischig-festen Polypenmasse erblicken, welche
den Rachenraum ganz anfüllte; der Finger bemerkte beim Um-
gehen des Polypen seine eingekerbten Seitenflächen, seine Fort-
setzung durch die hintere erweiterte Nasenüöffnung in die Nasen-
höhle und eine breite Befestigungsstelle hoch oben in der Ra-
chenhöhle, Dieser Untersuchung gemäss wurde der Polyp als
ein fleischiger. Nasen-Rachenpolyp erkannt, welcher muthmaass-
lich in der oberen hinteren Gegend der Nasenhöhle, gewiss
aber hoch oben in der Rachenhöhle seinen Ursprung hatte,
Die durch seine Grösse verursachten Beschwerdeu und die dro-
hende Erstickungsgefahr machten seine baldige Entfernung drin-
gend nothwendig, welche daher durch die Unterbindung mit-
telst einer hanfenen Schnur und des Schreger’schen Schlingen-
schnürers, beschlossen und den 17. Mai 1837 vorgenommen
wurde. Die Einziehung der Schlinge durch den Mund in die
Nasenhöhle unter dem Polyp mittelst des Bellocq’schen In-
sirumentes gelang leicht und bald; doch nicht so die Anschlin-
gung. des Polypen im Rachen. Sie wurde zuerst noch v.
Winters Angabe versucht, nämlich drei Finger der linken
Hand durch die Schlinge und unter den Polyp eingeführt, und
um denselben hinaufgekrümınt, um während des Anziehens der
Schlingenenden die Schlinge damit über die Seitenflächen und die
Rückseite des - Polypen hinaufzuleiten; allein dieser Versuch
misslang, denn die Schnur glitt während des Anziehens über
die Fingergelenke nicht fort, und konnte von den Fingern nicht
weit genug ausgespannt gehalten und hoch über die Kinkerbun-
gen der Seitenflächey des Polypen hinaufgeleitet werden. Die
Schlinge wurde daher wieder in die Mundhöhle zurückgezogen
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