Full text: (Neueste Folge, Band 8 = 1838, No 9-No 16)

(46 1. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
ungewöhnlich eingesunken war. Als man die Brusthöhle öffnete, 
fand man eine bedeutende Menge blassgelber, durchsichtiger 
Flüssigkeit in der linken Brusthöhle, etwa zum dritten Theile 
dieselbe ausfüllend, während die rechte Brusthöhle nur einige 
Löffel enthielt. Die rechte Lunge hatte an der untersten Spitze 
einen geschlossenen festen Wallnussgrossen Tuberkel, während 
die linke Lunge nach unten und aussen einige leichte Adhäsio- 
nen mit der Pleura zeigte, welche letztere übrigens im ganzen 
Umfange in beiden Prusthöhlen nichts Abnormes und namentlich 
keine Entzündungsspuren erkennen liessen, Ausserdem“ waren 
beide Lungen ganz gesund, aber blutleer. Der Herzbeutel ent- 
hielt viel Flüssigkeit von gleicher Beschaffenheit wie in der 
linken Brusthöhle, das Herz selbst war welk, blass, der linke 
Ventrikel, so wie die grössern Blutgefässe blusleer und im 
rechten Ventrikel fand sich eine nur geringe Menge dunkel- 
bräunlich gefärbter wässriger Flüssigkeit, ähnlich dem Erbro- 
chenen beim Morbus niger Hippocratis. Ausserdem befand 
sich in diesem eine starke, Haselnussgrosse, gelbgrünliche, 
halbdurchsichtige und halbfeste, nicht angewachsene Substanz 
von geronnenem Faserstoff, Bei Eröffnung der Bauchhöhle fiel 
zunächst die Milz wegen ihres grossen Volumens auf, da sie 
die linke Hälfte der Bauchhöhle fast ganz ausfüllte, Sie hatte 
einige leichte Adhäsionen mit Magen und Zwerchfell, ihre Ve- 
nen. waren ungewöhnlich erweitert und auf den Arterien, die 
zum Magen laufen, befanden sich zwei runde Tuberkel von 
Wallouss = und Haselnussgrösse , von Melanosen ähnlicher 
Färkung mit glänzender Oberfläche. Bei Durchschneidung zeigte 
sich, dass sie sich auf der ersten Entwickelungsstufe befanden. 
Ihr Inhalt war graulich, Gelatinaartig, halbdurchsichtig und 
fest. Die Milz wog 6 Pfund 24 Loth. Die untere Hälfte 
derselben war äusserlich und innerlich bei gemachten Einschnit- 
ten ganz natürlich, die obere Hälfte dagen war 80 gross wie 
ein Kindskopf, abgerundet, blauschwarz, hart, was sich auch 
auf leichte Einschnitte erwies , wobei die Substanz schwarzröth- 
liche, feste Beschaffenheit zeigte. Nach tieferem Einschnitte 
in die obere Hälfte der Milz entleerten sich schnell 28 Unzen 
einer grünlich braunen, geruchlosen Flüssigkeit, nach deren 
Entfernung eine grosse Höhle zurückblieb , deren Wandungen mit 
weissen Flocken dicht bedeckt waren und die im unteren Theile 
der Höhle ein netzähnliches Gewebe bildeten. Ihr Aussehen 
war ganz das von geronnenem Eiweissstoff, wofür man sie auch 
bei genauerer Untersuchung erkannte, Bei stellenweiser Jeicht 
zu bewerkstelligender Entfernung dieser Flocken zeigte die Hülle 
der Höhle eine glatte, matt glänzende Oberfläche, den serö- 
sen Häuten einigermassen ähnlich, während die äussere Ober- 
fläche der Hülle, von der sich erstere an kleinen Stellen tren- 
nen liess, mehr wie eine Gefässhaut aussah, © Diese Eigen-
	        
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