Full text: (Neueste Folge, Band 8 = 1838, No 9-No 16)

144 11. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 
Stelle, ungeachtet der hier liegenden kurzen Rippen, die noch 
ganz schwach, weich und elastisch. waren, als ganz weich 
und nachgiebig erscheint und das Kind winterlich dicht beklei- 
det war, die Haut uicht verletzt, wohl aber der darunter lie- 
gende Theil fast zermalmt wurde, Das untere, einigermassen 
abgerundete Ende eines schnell fortgeschleiften Baumstamms 
konnte, wenn es mit aller Wucht seitwärts schlug und schnellte, 
wohl ähnliche Gewalt ausüben, als e:ne vorübergehende Ge- 
schützkugel und so war denn auch die Wirkung dieselbe, die 
zuweilen durch letztere hervorgebracht wird, [Med, Zeit, v. 
Vereine f. Heilk. in Pr. 1838. Nr. 13.] 
61. Hypertrophie und Tuberkeln der Milz; 
von Dr. Paım in Göppingen. Den nachstehenden Fall theilt 
P. mit, um auf eine höchst seltene Krankheit aufmerksam zu 
machen, die erst bei der Section deutlich wurde, Er kann 
übrigens den Verlauf des Uebels nur kurz angeben, da er den 
Kranken nur selten sah. Der Verstorbene war Geistlicher, 47 
Jahre alt, von etwas mehr als mittlerer Grösse, meist blühen- 
dem Aussehen und mit dem sanguinischen am meisten sich nä- 
hernden Temperamente begabt. Seit einigen Jahren wurde er 
etwas fett, Seine Lebensart war eine mehr sitzende, Von 
Kinderkrankheiten hatte er Masern und Pocken und bekam in 
der Jugend oft Nasenbluten, das sich aber später nicht wieder- 
holte, Von Unwohlsein ist dem Verf. nur im Jahre 1835 ein 
Anfall von Ischias nervosa bekannt, das er’ sich durch Erkäl- 
tung bei einem Feuerlärm zugezogen und wobei Hämorrhoidal- 
anlage nicht zu verkennen war. Nach einigen Wochen war 
Pat. wieder davon befreit, doch klagte er noch mehr als zuvor 
nach Tische über Vollsein und träge Verdauung mit häußfigem 
saurem Aufstossen, Ende Sept. 1836 wurde er von einer Gal- 
lenkrankheit mit catarrhalischem Husten befallen. Am 5. Oct, 
suchte er nicht sowohl dagegen zuerst ärztliche Hülfe, sondern 
vielmehr wegen eines Schmerzes in der linken Seite und lin- 
ken Schulter, der bei Nacht sehr zunahm und den er für rheu- 
matisch hielt... Gleichzeitig wurde die Haut gelb gefärbt. Schon 
im Nov. traten Nachtschweisse ein, die immer stärker wurden, 
mit zunehmender Mattigkeit, Die gallichten Symptome hatten 
sich inzwischen verloren, der Appetit besserte sich wieder und 
der Stuhlgang wurde natürlich, Im Dec. bemerkte Pat. durch 
zufälliges Berühren der linken Seite eine ungewöhnliche Ge- 
schwulst, die aber um diese Zeit auf äussern Druck nicht 
schmerzte, denn die aufänglichen Schmerzen an dieser Stelle 
sowohl, als in der linken Schulter hatten sich längst verloren. 
Im März 1837 sah P. den Kranken seit Anfange seiner Krank- 
heit ein Mal. Die Hauptklage waren ermattende Nachtschweisse, 
er hatte öfteres Frösteln und fieberhaften gespannten Puls, Der 
Körper war auffallend abzemagert, die Hautfarbe grünlich gelb.
	        
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