Full text: (Neueste Folge, Band 8 = 1838, No 9-No 16)

I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 133 
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hatte aufs Neue erzeugt werden müssen. Allein hier beweist 
schon die Nothwendigkeit der Erneuerung der Krätze, dass 
sich dieselbe als Dyscrasie im Körper nicht mehr vorfand und 
erklärt sich der Umstand, dass.nur nach erneuerter Krätze das 
innere Uebel geheilt werden konnte, dadurch, dass eben die 
Krätzmilben die für ihre natürliche Thätigkeit gewissermassen 
abgestorbene Haut wieder aufreizen und so, indem sie die 
Wirksamkeit der früher erfolglos angewendeten Hautreizmittel 
vorbereiten, als Arzneimittel in Betracht kommen, — Zu 
näherer Begründung der oben entwickelten Ansicht ju Bezug 
auf den Ursprung der Krätze und zum Beweise für die Richtigkeit 
der Behauptung, dass nur äussere Mittel mit Sicherheitsmaass- 
regeln gegen Störung der Hautthätigkeit und zwar die am schnell- 
sten heilenden am erfolgreichsten gegen Krätze wirken, theilt 
L. nur einige seiner interessantesten Erfahrungen bei Behand- 
Jung .der Krätze mit. Im Anfange seiner Praxis folgte auch 
er der gewöhnlichen Ansicht, hielt die Krätze für Product einer 
innern Krankheit und den Schwefel für ein Specificum gegen 
dieselbe, Aber erst nach Monate langem Gebrauche desselben 
innerlich und äusserlich als Jasser’sche Salbe etc. gelang ihm 
die Heilung, weshalb sich viele Kranke von ihm ab- und den 
Quacksalbern zuwendeten, die durch ihm unbekannte äussere 
Mittel 'oft in kurzer Zeit die Krätze heilten. L. verliess‘ daher, 
der alten Ansicht noch treu bleibend, nur seine bisherige Be- 
handlungsweise und versuchte, neben Schwefel und Holzträn- 
ken innerlich, äusserlich theils die von Pfeufer empfohlene 
schwarze Seife, theils die weisse Nieswurz, theils mehrere 
Mercurialien, die zwar etwas bessere Dienste leisteten, doch 
den Quacksalbermittelo nicht gleich kamen. Die bisherige An- 
sicht vom Vorhandensein einer Krätzdyscrasie wurde indess um 
diese Zeit durch einige, danach nicht genügend zu erklärende 
Fälle so wankend gemacht, dass, als er später auch noch mit 
den Untersuchungen von Gras, Vezin u. A. bekannt wurde, 
sich ihm, bei fortgesetztem Nachdenken, ganz andere Veber- 
zeugung vom Ursprunge der Krätze aufdrang. Er behandelte 
nämlich unter Auderen einen 25jährigen schwächlichen, Schnei- 
der, der in Folge Ausbesserns alter Kleider die Krätze bekom- 
men, dagegen eine Zeit Schwefelblumen genommen, dann aber 
dieseibe mit einer Salbe in wenigen Tagen zum Abtrocknen 
gebracht hatte. Derselbe litt nun, angeblich in Folge der zu 
schnell vertriebenen Krätze, an Husten, den er Anfangs einer 
Erkältung zugeschrieben und der Natur überlassen hatte. Als 
aber der mit dem Husten verbundene Durchfall nachgelassen, 
ersterer aber nach einigen Monaten so bedeutend geworden, 
dass Pat, ganz abgemagert war und für schwindsüchtig gehal- 
ten wurde , wendete er sich aa L., der nach der gewöhnlichen 
Praxis sein Leiden für Folge der unterdrückten Krätze hielt,
	        
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