Full text: (Neueste Folge, Band 8 = 1838, No 9-No 16)

E Pathologie, Therapie ‚und mediecinische Klinik, ‚5 
aber eine wirklich nachtheilige Reinigung der Mäntel etc. nach 
jeder Cur vornehmen, so würde. dies die Kosten ‚sehr stei- 
gern. — Auch Dr. Leue machte, wie bekannt, doch wohl 
ohne des Verfs, Schrift zu kennen, Versuche mit der eng- 
lischen Curmethode der Krätze und wendete dieselbe bei 8 
Personen mit gutem Erfolge an. Eben so sah Hacker und 
Herzog ip Posen von dieser Methode Gutes. — Wenn 
man übrigens in den. preussischen. Militärlazarethen von der 
englischen Heilmethode der Krätze, wegen der schwer zu: rei- 
nigenden. wollenen Decken und auderer Bettgegenstände, seit 
mehreren Jahren zurückgekommen ist, so scheint ‚es dem. Verf, 
als liesse- dieser Grund. sich leicht beseitigen... In jedem Laza- 
rethe findet sich in jedem Jahre eine Anzahl durch. langen 
Gebrauch. ziemlich abgenutzter wollener Decken, die auf den 
gewöhnlichen Krankenzimmern. nicht mehr zu gebrauchen sind; 
diese benutzt man für das Krätzzimmer. Sie und vielleicht 
einige abgetragene Militär - Mäntel sind Alles, was man, nebst 
gut heizbarem Zimmer und Strohlager, für ein Militär - Laza- 
reth bedarf... Im Osnabrücker Stadtkrankenhause benutzte man 
Für das Krätzzimmer immer nur solche Decken, die durch. lan- 
gen. Gebrauch auf dem Krankenbette und Ööfteres Reinigen so 
gelitten hatten, dass man sie für die Krankensäle gar nicht 
mehr gebrauchen. konnte. Dabei bedurfte man bis jetzt zur 
Heilung von mehr als 400 Krätzigen sechs nach Angabe des 
Verfs. angefertigter wollener Mäntel, die zusammen 20 Rihlr. 
kosteten. Rechnet man dazu für jeden Kranken etwa für 1 
Groschen Salbe, se ergiebt sich, welchen ungemein geringen 
Kostenaufwand die besprochene Curmethode macht und wie 
ganz vorzüglich zweckmässig sie für Militärlazarethe ist. — 
Wenn. der Recensent der Schrift des Verfs. in der Salzburger 
medicinisch - chirurgischen Zeitung vom 6. März 1837 sich mit 
den Aussprüchen des Verfs, ganz einverstanden. erklärt, dann 
aber an{ragt, ob, bei Beobachtung aller vom V. angegebenen 
Umstände, Einreibungen mit grüner Seife nicht eben so schnell 
heilen würden, als die englische Salbe und dann der höchst 
unangenehme und für schwache Lungen kaum zu ertragende 
Geruch jener Schwefelsalbe vermieden würde? so muss V, er- 
widern, dass eines Theils dieser Geruch wirklich nicht so un- 
angenehm ist, was schon manche in das Krätzzimmer geführte, 
fremde Aerzte bestätigten und was wahrscheinlich von der ho- 
hen Temperatur des Zimmers kommt und dass anderntheils die 
Einreibungen mit grüner Seife viel unangenehmer sind, da sie 
stets entzündliche Reizung der Haut bedingen, weshalb es auch 
unmöglich seyn würde, bei ihrer Anwendung die wollenen 
Decken und Mäntel zu gebrauchen. Personen, die in andern 
Krankenhäusern der Behandlung mit grüner Seife unterworfen 
uud später nach des Verfs, Methode bebandelt wurden, zogen
	        
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