Full text: (Neueste Folge, Band 7 = 1838, No 1-No 8)

78 1. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 
#1. Convulsiones Diaphragmatis; von Dr. BREn- 
ver Ritter von Felsach zu Lambach in Ober-Oesterreich, 
Im: Mai 1835 wurde B. zu einem 24jährigen starken, sonst 
immer gesunden Bauer gerufen, der öfters an heftigem Nasen- 
bluten gelitten hatte, welches aber seit einiger Zeit ausgeblie- 
ben war. Seit 5 Tagen lag er an.einem rheumatisch - entzünd- 
lichen Fieber mit heftigen Kopfschmerzen. Von einem Wund- 
arzte wurden ein Purgans und starke Diaphoretica verordnet. 
Als B. ihn sah, klagte er über heftigen Kopfschmerz und in 
seinen Gesichtszügen zeigte sich eine gewisse Aengstlichkeit. 
Objectiv ergab sich eine gesteigerte Röthe des Gesichtes , stark 
injicirte Conjunctiva, vermehrte Hautwärme, ein sehr voller, 
harter, schneller Puls, ein gewisses Ziehen nach rückwärts, 
wie bei beginnendem Tetanns, leichter Trisınus; der Brustkorb 
wurde durch immerwährende schnell auf einander folgende Be- 
wegungen des Zwerchfelles stossweise gehoben und gesenkt, 
welche sich auch dem Unterleibe mittheilten, ohne jedoch 
Schmerzen ‚zu verursachen. Aus diesen Convulsionen, dem 
Ziehen nach rückwärts und Trismus schloss B, auf einen con- 
gestiven Reizungszustand des Rückenmarkes und fürchtete einen 
Tetanus rheumaticus. Er liess daher einen Aderlass von 1 
Pfund machen und der Erfolg entsprach vollkommen seiner Er- 
wartung. Das Ziehen, der Trismus und die convulsivischen 
Bewegungen des Zwerchfells hörten auf und Kehrten nicht 
wieder. Das Blut war von gesunder Beschaffenheit und machte 
nicht die miodeste Entzündungshaut. Unter dem Gebrauche 
eines Decoct. Alth. c. Nitro genas et in wenigen Tagen. Der 
Verfasser hält das unterdrückte Nasenbluten für eine wesentli- 
che Ursache dieses Leidens. [Med, Jahrb. d, k. k. Österr. 
Staates. Bd. 22, St. 1.4 
42. Ueber die Inflammatio nervi vagi; von 
Dr. Rozscy in Schwenningen, Noch bis heute herrschen viele 
verworrene, einseitige und falsche Begriffe über Wesen, Be- 
deutung und Umfang der Entzündung. Man hat neuerlich we- 
niger zu fürchten von allzustrenger Begrenzung, als von zu 
grosser Ausdehnung des Begrills dieses Krankheitsprocesses. 
Es ist bekannt, dass ein Theil der jetzigen Aerzte so weil 
geht, jede organische Veränderung für Zeichen und Product 
vorangegangener Entzündung zu erklären, Die bessern nicht 
in Systemsucht befangenen und namentlich die deutschen Aerzte 
sehen ein, zu welchen Kxtremen ein solcher Grundsatz führen 
würde und verwerfen ihn. Steinheim definirt, wie dem 
‚Verf. scheint, ganz richtig, die Entzündung als einen, seine 
gesetzten Grenzen räumlich und zeitlich überschreitenden Ört- 
lichen Lebensprocess. Es befinden sich also in der Entzündung 
‚alle drei Factoren des Lebens: Sensibilität, Irritabilität und 
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