66 HL Pathologie, Therapie und medichmische Klinik,
und Abgeschlagenheit der Glieder, verloren die Esslust, hatten
meist nur wenig belegte Zunge, bittern, schleimigen, unangeneh-
men Geschmack und häufig Uebelkeiten und Neigung zum Erbre-
chen, das Gesicht wurde bleich und das Auge dabei oft, obgleich
eingesunken , ganz eigenthümlich glänzend. Obgleich nun aus-
ser dieseır gastrischen Symptomen Anfangs weder immer ein
fieberhafter Zustand, noch sonst irgend ein besonderes Leiden
zu erkennen war , so standen doch schon die Klagen der Kran-
ken mit den sichtbaren Erscheinungen ganz im Missverhältnisse
und deuteten auf ein tieferes Leiden, Nachdem dieser Zustand
mehrere Tage, ja bis 8 Tage und länger gewährt hatte, trat
erst fieberhafte Aufregung ein, Anfangs mit sehr bedeutender
Remission am Morgen, so dass man in einzelnen Fällen, wenn
man Morgens die Kranken mit reiner Zunge, duftender Haut
und ruhigem Pulse findet, die Krankheit für gelöst halten
könnte, wenn nicht die gleichen, ja oft heftigeren Klagen und
grosse Unruhe der Kranken das Gegentheil nachwiessen. Die
Zunge wird nun trockener, der Durst grösser, mit besonderem
Verlangen nach Saurem, der Puls kleiner, häufiger, - die Haut
trocken, dürr; der Unterleib ist meist etwas aufgetrieben , doch
sehr selten empfindlich, die Stuhlausleerung zurückgehalten,
oder, ist sie vorhanden, so erfolgt sie 1—2 Mal ia 24 Stunden
und ist dann meist dünn; in vielen Fällen ist die Zunge glatt,
glänzend, wie geglättet und in diesen besonders kommt es häu-
fiz vor, dass bei den in dieser Periode die Kranken so sehr
quälenden Uehelkeiten und Erbrechen Spulwürmer ausgebrochen
oder durch den Stuhl entleert werden. Die Zunge belegt sich
wieder, es bildet sich weisse, zähe Masse, die sie überzieht
und die nun immer trockner werdend ins Bräunliche übergeht,
die Lippen, endlich selbst die Zähne überzieht der Schleim in der
Mundhöhle, der so zähe ist, dass die Kranken ihn nicht aus-
speien, sondern nur mühsam mit dem Tuche entfernen können,
Der Puls wird immer häufiger, Kleiner, doch bleibt er auch
zuweilen ziemlich voll; die Haut verliert immer mehr den Tur-
gor, wird spröde, schuppig, sehr heiss; es treten auch zuwei-
Ien Schweisse ein, die aber immer partiell bleiben, am Halse,
dem Obertheile der Brust, der Stirne und nie die Kranken er-
Jeichtern; an Extremitäten und Brust sieht man Petechien , doch
ist dies nicht immer der Fall, sondern bei den schlimmsten
Kranken, die sterben, fıhlen sie oft ganzı Der bisher ziem-
lich frei gewordene Kopf wird auch ergriffen und es tritt Sopor
ein, der mit Delirien wechselt, besonders iu der Nacht, die
gewöhnlich sehr unruhig und schlaflos vergeht. Das Bewussti-
sein leidet, doch beantworten die aus dem Sopor leicht erweck-
baren Kranken etwaige Fragen meist richtig. Es tritt Schwer-
hörigkeit ein, die bisweilen sehr bedeutend wurde, Das Ge-
sicht jst meist blass, eingefallen, zuweilen auch geröthet und
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