Full text: (Neueste Folge, Band 7 = 1838, No 1-No 8)

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IV. Gynäkologie und Pädiatrik, 
weich und beim mässigen und vorsichtigen Drucke mit der Hand 
sehr nachgebend und etwas schmerzhaft, Der Uterus war an 
seinen Begrenzungen zwar nicht sehr ‚deutlich zu fühlen, doch 
konnte man dessen Grund ungefähr in der Mitte zwischen Na- 
bel und Schambeinfuge wahrnehmen; die Ausdehnung desselben 
war mehr gleichmässig , also im Verhältniss stärker im Queer-, 
als im Längendurchmesser, Ging man mit der Hand während 
eines mässigen Drucks von der einen zur andern Seite, so lies- 
sen sich strangartige, doch nachgebende ‚und auf der linken 
Seite deutlicher wahrnehmbare Massen füllen, Die innere Un- 
tersuchung gab wenig Aufschluss, indem B. die Vaginalportion 
des Uterus zwar erreichte, doch deren Beschaffenheit nicht ge- 
nau erkennen konnte. Das Aussehen der Kranken war leidend, 
das Gesicht sehr blass und von einem eigenthümlichen Ausdruck, 
Der Puls war klein, frequent und leicht zusammen zu drücken; 
das Athmen zeigte sich sehr beschwerlich, so dass die Kranke 
über Lu'tmangel klagte. — Die Füsse waren , von den Knieen 
abwärts, ödematös angeschwollen.  B. verordnete eine ruhige 
Lage und innerlich: Rec, Mirturae sulphurtico-acidae, Tin- 
cturae Cinnamomt aa 3)8., Tincturae Opii crocatae, 38. M, 
D. $. Stündlich 40 Tropfen zu nehmen, äusserlich gab er eine 
Einreibung aus Unguentum nervinum, In den folgenden 8 
Tagen fanden keine Blutungen statt, auch waren die Schmerzen 
im Unterleibe minder heftig geworden, weshalb die Kranke 
ärztliche Hülfe nicht weiter begehrte, in der Hoffnung, dass es 
besser gehen werde, sobald die Hälfte der Schwangerschaft 
erreicht sein würde, Anfangs März wurde B. wieder zu Rathe 
gezogen, da Blutungen, jetzt abwechselnd mit Abfluss von 
Schleim, der eine braune Farbe und üblen Geruch hatte, ein- 
getreten waren. B. unternahm,‘ diesmal bei der stehenden 
Kranken, die äussere und innere Untersuchung. Der Unterleib 
zeigte sich fester, elastischer. Der Uterus stand mit seinem 
sehr schmerzhaften Grunde dicht unter dem Nabel, der zu ver- 
atreichen anfing; die Ausdehnung hatte sehr zugenommen und 
die einzelnen Stränge waren nicht so deutlich wahrnehmbar, 
Bei der inneren Untersuchung fand sich die Vaginalportion nicht 
sehr hoch stehend, bequem erreichbar, in der Mitte der Vagina 
befindlich, nicht zur Seite gedrängt, auch nicht nach dem Kreuz- 
beine sich neigend und ungefähr 4 Zoll hervorragend. Die 
Muttermundlippen waren deutlich, wulstig, geschlossen, gleich- 
mässig hervorragend und der untersuchende Finger konrte nur 
ein wenig mit der Spitze eindringen, In der Vagina fand sich 
etwas von dem vorher erwähnten Schleime. Das Allgemeinbe- 
finden der Kranken war sehr getrübt; sie fühlte sich schwach, 
die Respiration war mühsam. + Der Puls zeigte die frühere Be- 
schaffenheit, Die Brüste, welche bis jetzt an Grösse zugenom- 
men hatten, waren seit einigen Tagen zusammengefallen, welk, 
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