184 1. Materia medica und Toxikologie,
ständen grösserer klinischer Anstalten zu erwarten hat [von
Ammon’s Monutsschr, f. Med, , Augenheilk, u. Chir, Bd. I.
Hft. 2.]
222. Ueber den Gebrauch des salzsauren Ba-
ryts in grossen Gaben gegen den Tumor albus,
nach Lrsrrane’s. Mittheilung in Gazette medicale de Paris; von
Dr. Mıcyaxıurs in Berlin, Seit längerer Zeit ist zwar schon
die Baryta muriatica gegen Scropheln, jedoch nur in kleinen
Dosen, empfohlen worden. Pirondi aber hat jeues Mittel zu
zwei Drachmen in 4 Unzen Wasser aufgelöst in 24 Stunden
gegeben, Lisfranc löst bei der weissen Geschwulst 6 Gran
salzsauren Baryt in 4 Unzen destillirten Wassers auf und reicht
davon dem Pat. stündlich eine oder zwei Stunden vor der Mahl-
zeit einen Esslöffel voll, wenn der Kranke das Mittel verträgt,
steigt er damit nach 8& Tagen bis zu 12 Gran in jener Quanti-
tät Wasser, und so vermehrt er allmählig die Dosis der Ba-
ryta muriatica bis zu 48 Gran: die grösste Dosis, welche von
den Pat, vertragen wurde, Soll aber die Cur gelingen, so
darf Pat. beim Gebrauch jenes Mittels weder Fleisch noch Wein
geniessen, Die Mischung muss in einem mit schwarzem Pa-
piere überzegenen Glase aufbewahrt werden, weil sich durch
den Einfluss des Lichtes ein Niederschlag bildet. KErregt das
salzsaure Baryt leichte Schmerzen und ein Gefühl von Schwere
im Magen, so darf dies an dem Fortgebrauche der Arznei nicht
hindern, indem jene Zufälle gewöhnlich bald verschwinden.
Bildet sich aber bedeutende Reizung der Schleimhaut des Ma-
gens aus, entsteht Uebelkeit, Erbrechen, dann muss man das
Mittel einige Tage aussetzen, mit geringerer Dosis wieder an-
fangen und nur allmählig steigen. Die Resultate, welche Lis-
france durch eine Reihe von Versuchen mit dem salzsauren Ba-
ryt bei der weissen Geschwulst erlangte, waren folgende: 1)
Im Allgemeinen zeigte sich gegen dieselbe das Mittel vortheil=
haft, die Geschwulst verminderte sich fast immer. 2) Am gün-
stigsten war der Erfolg bei scrophulösen Subjecten. 3) Das
Mittel kann bei acutem und chronischem Tumor albus ange-
wendet werden, 4) Nie wurden bei dem Gebrauche desselben
bedeutende üble Zufälle bemerkt. 5) Häufig bewirkte dasselbe
einen langsamen Pulsschlag. Oft wurden mit dem Gebrauche
jenes Mittels Jocale Blutentziehungen und die Compression mit Nuz-
zen verbunden, Es folgen einige besondere Fälle: Ein 17jähri-
ger, scrophulöser Mensch hatte einen Tumor albus am Ellenbo-
gengelenk mit zwei eiternden Fisteln, Das Uebel dauerte schon
5 Monate und war noch schmerzhaft und entzündlich, Pat. er-
hielt nun obige Mischung , und innerhalb 4 Wochen wurde mit
dem Baryt bis zu 24 Gran in jener Mixtur gestiegen. Darauf
verschwanden fast die Schmerzen und der obere Theil des Tu-
mors hatte sich um + Zoll verkleinert. — Kin 21jähriger,
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