Full text: (Neueste Folge, Band 7 = 1838, No 1-No 8)

1. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 451 
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S. Umpgeschüttelt alle Stunden einen halben Esslöffel zu geben, 
Ferner: Inf. tenuis Rad, Valer, sylv. unc. vilj. Asa foetida 
Serup. j. Fitel. ov. subact, adde Ol. Lin. unc. 8. M. D. S 
Den dritten Theil davon zu einem Klystier zu nehmen, und nach 
vorausgegangenem gewöhnlichem Klystier alle 2 Stunden eins 
zu setzen, dann ein lauwarmes Bad von einem Chamillenauf- 
guss. Die Arznei wurde bald nachher mit den Klystieren ge- 
reicht; das lauwarme Bad aber konnte erst zwischen 7—8 Uhr 
angewandt werden, worin das Kind nach einigen Minuten zum 
ersten Male die Augen öffnete und seine dabei stehende Mutter 
sogleich erkannte. Die Zuckungen und Schlafsucht hörten nun 
gauz auf, das Athemhohlen wurde ruhiger, freier, die Oberbauch- 
gegend weich, die Hitze verlor sich, und der früher kaum zu 
zählende Puls hatte ohngefähr 80 Schläge in der Minute, Das 
Kind wurde, mit warmen wollenen Tüchern bedeckt, in das Bett 
gebracht, worin es sich, mit völligem Nachlass aller Hauptzufälle, 
ausser einer leichten Betäubung des Kopfes, grosser Ermattung, 
und einem allgemein verbreiteten, fortdauernden Schweisse ganz 
ruhig verhielt. — Gegen 9 Uhr Morgens wurde H. zur Be- 
rathung mit dem andern Arzte ersucht, und verordnete wegen 
etwas belegter Zunge und schlechten Erfolges der Klystiere: 
Rec. Fruct. Tamarind, unc. ß. Coq. c. Aq. font. suff. quant, 
p- + hor. col. unc, iv. adde Crem. Tart. solub. Drachm. ij. 
Syr. Mann, unc. j. M. DS. Alle Stunden einen halben Ess- 
löffel zu nehmen. Bei Erneuerung der Convulsionen sollte der 
Baldrianaufguss mit Moschus wieder angefangen, die kalten Um- 
schläge auf den Kopf mit einem Zusatze von Eis fortgesetzt, 
zugleich zwei Vesicatorien auf die Waden gelegt, und einst- 
weilen bis zu hinreichendem Stuhlabgange öfters Klystiere ap- 
plicirt werden, die Calomelpulver wurden zurückgelassen, Kine 
Stunde darauf erfolgte ein neuer Anfall. Hände und Füsse 
wurden plötzlich eiskalt und blieben es, obgleich mit erwärm- 
ten Tüchern beständig belegt, während der Kopf von Hitze 
glühte, Schlafsucht, Sprachlosigkeit, völlige Abwesenheit des 
Geistes mit halb offenen, zuweilen geschlossenen Augen, öfte- 
res Zähnknirschen hatten sich wieder eingefunden; das Athem- 
holen wurde sehr beengt, der Leib, besonders die Präcordien, 
sehr gespannt; die Kälte ging nach einer Stunde allmählig in 
grosse Hitze über, das Fieber stieg bis zu dem höchsten Grade, 
doch waren bei diesem zweiten Anfalle keine allgemeinen Con- 
vaulsionen vorhanden, und die Zufälle im Ganzen weit gelinder. 
Es wurden abermals 4 Blutegel an den Kopf, zugleich ein Ve- 
sicator in den Nacken gesetzt, die kalten Umschläge erneuert, 
und wegen Mangel an Stuhl folgende Pulver verordnet: Rec, 
Calom. gar. üß. Pulv. Rad, Jalapp. gr. v. Sacch, alb, gr. XV. 
M. f. Pulv. D. tales Nr. ij. S. Nach Maassgabe der Wir- 
kunz ein oder zwei Pulver zu nehmen. — Auf die grosse 
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