Full text: (Neueste Folge, Band 7 = 1838, No 1-No 8)

IE. Chirurgie und Ophthalmologie. 431 
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schlafend niedergelegt hatte,  erwachte er mit Schmerzen und 
Eingeschlafensein des linken Unterschenkels und es dauerte lange, 
ehe er wieder gehen konnte. Seit dieser Zeit bemerkte er immer 
Schmerzen in der Kniekehle, und das Gehen wurde ihm schwer. 
M. fand bei der Untersuchung ein Aneurysma arteriae poplileae 
von der Grösse eines Hühnereies, Des bhedenklichen Zustandes 
ungeachtet, wollte der Kranke anfänglich die Operation nicht 
gestatten. Als diese wegen Schmerz und Geschwulst später zus 
gegeben wurde, fand sich an: dem dazu bestimmten Tage der 
aneurysmatische Sack geplatzt; das Blut hatte sich in das In- 
nere der Kniekehle und des Unterschenkels ergossen; letzterer 
war schon kalt und ohne Gefühl. M. legte sogleich ein YTour- 
niquet an und schritt zur Operation, die am untern Theile des 
Oberschenkels nach der H unter’schen Methode glücklich voll- 
bracht wurde, Der Kranke wurde sehr sorgsam behandelt und 
der Unterschenkel mit aromatischen Umschlägen umgeben, Nach 
14 Tagen zeigten sich indessen mehrere grosse bramdige Stellen 
an demselben, Gefühl und Wärme waren verloren, die Kno- 
chen vom Periosteo entblösst und die Amputation des; Oberschen- 
kels folglich das einzige Rettungsmittel, Pat, ertrug sie stand- 
haft und wurde hergestellt. Die Collateral-Arterien. hatten sich 
schon so bedeutend erweitert, dass 22 derselben unterbunden 
werden mussten. Die Arteria cruralis fand sich an der Un- 
terbindungsstelle nach unten und oben obliterirt., [Med, Zeit. 
v. Vereine f. Heilk, in Zr. 1838, Nr. 3.) 
200. Coxarthrocace von der Peripherie der 
Gelenktheile ausgehend; spontane Luxation; Er- 
leichterung durch den Dzondi’schen Apparat, Tod 
durch Phthisis pulmonalis; von Dr. Frıocre. (A, d. 
Ber. über d. chir, Abtheil, d, Hamb. allgem. Krankenhauses v. 
zweiten Quartal 1836). Ein 15jähriges Mädchen mit florid- 
scrophulöser Anlage fing ein. halbes Jahr vor seiner ‚Aufnahme 
ins Krankenhaus an nach längerem Gehen mit dem. linken 
Beine zu hinken und mässige Schmerzen in der linken Hüfte 
zu empfinden. Dieser Zustand dauerte bei der Ankunft im 
Hospitale fort. Der kranke Schenkel konnte durch die eigene 
Thätigkeit der Muskeln olıne Schmerz gebeugt und gestreckt 
werden. Die Gegend hinter den Trochanter und die Inguinal- 
gegend war nur nach längerem Gehen gegen Druck emplindFich. 
Die Hinterbacke zeigte die der Coxarthrocace eigenthümlichen 
Formenveränderungen, Beide Schenkel waren scheinbar Jeich 
lang, der linke aber wirklich um 3 Linien verkürzt, das Eje- 
cken stand auf der Hnken Seite tiefer. Nebst ruhiger Lage und 
Fontanellen von 80 Erbsen wurden einige Male Blutegel g'e- 
setzt. Nach 4 Wochen konnte die Kranke ziemlich lange ge- 
hen, ohne die mindeste Unbequemlichkeit zu empfinden. - 
Drei Wochen später klagte sie über spannende Schmerzen
	        
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