Full text: (Neueste Folge, Band 7 = 1838, No 1-No 8)

122 II. Materia medica und Toxikologie. 
Methode angeführte Erscheinung kam uns nur in 2 Fällen vor, 
zwei Mal dagegen trat im Gegentheil Hartleibigkeit ein. Leb- 
haftere Farbe des Gesichtes schien uns drei Mal auffallend, 
doch erst, nachdem das Mittel Wochen lang fortgebraucht wor- 
den war. Ueber Schlaflosigkeit hörten wir nie klagen. Das Mit- 
tel beseitigte secundäre Zufälle, als Rachengeschwüre , herpeti- 
sche Geschwüre der äussern Haut, Condylome und Rhagaden, 
schon beginnende Kuochenschmerzen in 2—4 Wochen, Gegen 
verhärtete Bubonen, nach längerer Zeit vorhergegangenen Chan- 
kern, waren wir es am Längsten anzuwenden genöthigt, und 
nur in 1 von 3 Fällen im Stande, jede Spur von Geschwulst 
zu beseitigen, obschon wir das Mittel hier immer auch zugleich 
Ääusserlich anwendeten, Die DD. Braune, Franke, Kühn, 
welchen wir das Jod in Fällen von secundären Rachengeschwüren 
vorschlugen, wozu sich in dem Falle des D. Kühn ein Lymphab- 
scess und Knochenhautgeschwulst am Vorderarme gesellt hatte, 
so dass Pat. den Arm pur mit vielen Schmerzen und nicht voll- 
ständig zu bewegen vermochte, sahen die günstigsten Erfolge 
von dem Mittel. Die DD, Adler und Friedrich haben das 
Kalijod neuerdings ebenfalls in Gebrauch gezogen, und will 
namentlich ersterer sehr günstige Resultate erhalten haben, — 
Eine seit 3 Jahren bestehende Taubheit, besonders auf dem 
rechten Ohre, besserte sich, doch erst nach 6 Wochen, auf- 
fallend. Bei einer veralteten Lues mit Knochenauftreibung des 
Schienbeins und 13 Geschwüren von der Grüsse eines Zwei«- 
groschenstücks bis zu der eines Guldens, so wie Zerstörung 
der Mandeldrüsen und Verschwärung der Nachbargebilde be- 
durfte es 11 Wochen zur völligen Beseitigung, und mussten wäh- 
rend der Cur, häufig eintretender Verstopfung wegen, mehr- 
mals Abführmittel dazwischen gereicht werden. In 2 Fällen 
versuchte ich das Mittel gegen vernachlässigte Primärleiden, 
Beide Pat. waren Weinreisende , und hielten sich sehr schlecht, 
besonders der eine, bei welchem sich die Geschwüre unter der 
Eichelkrone ringsherum zogen. MNichts desto weniger schlug 
die Cur schon nach einigen Tagen sehr vortheilhaft an, und 
die Geschwüre waren bis zum 9. Tage ganz rein. Die Pat. 
reisten hierauf ab, und ist mir der fernere Verlauf bis jetzt un- 
bekannt. Diese beiden Kranken waren es, bei welchen sich 
die Urinabsonderung vorzugsweise vermehrt zeigte, der eine, 
ein robuster Champagner-Reisende, hatte auch, doch nur einige 
Tage, etwas Durchfall. *‘ Am Wenigsten von allen Excretionen 
habe ich den Schweiss vermehrt gefunden, . Diese summari- 
schen Mitiheilungen, auf welche ich jedoch nächstens an a. O. 
ausführlicher zurückzukommen gedenke, mögen einstweilen ge- 
nügen. Wir wünschten durch sie weiter Nichts zu erzwecken, 
als die schon gemachten Erfahrungen zum Theil zu bestätigen, 
so wie ebenfalls zu wiederholten Versuchen aufzumuntern.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.