Full text: (Neueste Folge, Band 7 = 1838, No 1-No 8)

2) Kl. Materja medica und Toxikologie, 
des Schleims beobachtet wurde. [Neue Zeitschr. f. Geburtsk. 
v. Busch, d’Outrepont u. Ritgen. Bd. V. Bd, 2.} 
195. Ueber das Kalt hydrojodicum gegen 
Syphilis; von Dr. Hacker in Leipzig. Richond sprach 
schon 1824 (Journ. complem. Tome XIX.) über den Nutzen 
der -Jodine, nicht nur beim Tripper, sondern auch gegen vene- 
rische Rubonen und Eus, de Salle lobte dieselbe bei verhärte- 
ten Hodengeschwülsten, Richond reichte gegen venerische 
Bubonen, nachdem die Entzündung beseitigt war, die Jodtin- 
etur, welche er äusserlich zu 1—2 Drachmen täglich einreiben 
liess, und in einigen Fällen auch früh und Abends zu 20 Tro- 
pfen innerlich verordnete. Er führt 26 Fälle auf, welche er 
auf diese Weise behandelte, und die zum grossen Theile der 
Anwendung des Quecksilbers widerstanden hatten, Lalle- 
mand schrieb 1826 über den Nutzen der Jodeinreibungen 
bei verhärteten Leistengeschwülsten, so wie Biett und Pail- 
lard eine Jodsalbe (aus 1—2 Drachmen Deuto-Jodia- Queck- 
silber mit 1 Unze Oel) bei syphilitischen Drüsenanschwellungen 
und Ulcerationen empfahlen. Trotz dieser Auctoritäten schien 
das Jod doch in der Behandlung der venerischen Krankheiten 
selbst vergessen werden zu wollen, wäre es nicht von engli- 
schen Aerzten, besonders von Wallace, wieder in Aufnahme 
gebracht worden. Diese bedienten sich indess vorzugsweise 
des Kali hydrojodicum, Rob. Williams reichte dies Mittel 
in mittlerer Gabe zu gr. viij. p. d., wobei man sich in Acht 
nehmen soll, dass es keine Uebelkeit errege. Von grössern 
Gaben sagt er, sie führen ab, was ich indess beides nicht be- 
obachtete, Williams versichert, das Kalijod wirke gegen die 
harte Beinhautgeschwulst am Günstigsten, Fr. Tyrrel preist 
das Mittel als ein neues Specificum vorzüglich in den Fällen 
an, wo Syphilis mit Scrofeln complicirt, und allgemeine Er- 
schöpfung mit krankhaft gesteigerter Reizbarkeit zugegen ist. 
Tyreal verband etwas Jod mit dem Kali, und seine Vor- 
schrift ist: Rec. Jod, gr. 8. Kali hydrojod. 38. Syrupi papa- 
veris 38, Aquae destill, 8. M. D. S. Zwei Mal des Tags 
einen Esslöffel, Bei reizbarem Magen; und Unordnung im 
Dauungssysteme überhaupt, soll das Mittel contraindicirt seyn, 
ausserdem aber sehr schnell Heilung der örtlichen Leiden ohne 
äussere Mittel und zugleich starken Appetit und Verbesserung 
des Allgemeinbefindens bewirken. Saville erzählte einen Fall, 
wo sich das Kalijod, drei Mal täglich zu gr. viüj. io Campfer- 
mıxtur genommen, gegen Schienbeinanschwellung nützlich er- 
wies. Judd (A practical treatise on Urethritis and Syphilis 
ete, London 1836), welcher sich für den ersten hält, der dies 
Mittel in Secundärleiden versucht habe, giebt es täglich 2—3 
Mal zu 5 Granen. Bullock berichtete (in dem Edinb. med. 
Chirurg, Journale, Jan. 1837) über 11 Fälle secundärer Syphi-
	        
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