Full text: (Neueste Folge, Band 7 = 1838, No 1-No 8)

306 X. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
mente, ziemlich kräftiger Constitution, hatte stets an heftigen 
Kopfschmerzen gelitten, die 4— 35 Stunden dauerten und our 
nach reichlichem, freiwilligem, oder durch eine Nadel bewirk- 
tem Nasenbluten aufhörten; öfteren Zahnschmerzes wegen musste 
er sich 2 grosse obere Backzähne auf der linken Seite ausziehen 
lassen; der durch den einen dieser Zähne verursachte Schmerz 
war so heftig gewesen, dass der Kranke in Ohnmacht fiel und 
über eine Stunde bewusstlos blieb. 1828 bekam er, in Folge 
eines heftigen Kopfwehes , eine Conjunctivitis des linken Auges, 
die der Anwendung von 12 Blutegelo in die lioke Schläfeger 
gend wich. 21832 stellte sich eine Febris intermittens quoli- 
diana ein, die mit plötzlicher Betäubung begann, auf die drei- 
stündliche Ohnmacht folgte, nach welcher äusserst heftiger 
Kopfschmerz eintrat, welcher durch 20 Blutegel auf das Epi- 
gastrium beseitigt wurde, Die anderen Anfälle dieses Wechsel- 
Gebers boten nichts Bemerkenswertihes dar; sie dauerten 5—6 
Stunden; durch schwefelsaures Chinin wurde das Fieber nach 
dem dritten Anfalle beseitigt; allein 4 Tage später kehrte es 
unter dem nämlichen Typus olıne Complication wieder. Wäh- 
rend dieses Recidivs fanden noch 7 Anfälle statt, die durch das 
Chinin endlich verschwanden und keine Anschwellung in der 
Milzgegend zurückliessen, Am 8. Jan. 1837 stellte sich ein 
Lumbago ein, welches den Mann nüthigte sich nach vorn ge- 
krümmt zu halten und seine Bewegungen 80 hinderte, dass er 
sich fürchtete, in das Bett zurückzukehren. Dieser Zustand 
dauerte bis zum 11. Jan, und hörte ohne Behandlung auf. Am 
13. Morgens zeigte sich klopfender Schmerz, der mit den Puls- 
schlägen isochronisch war und seinen Sitz auf der linken Seite 
des Gesichts, vorzüglich in der Sürngegend hatte; an dieser 
Stelle ging er von dem foramen supraciliare aus und nahm 
seine Richtung von innen nach aussen und von unten nach oben, 
an Intensität immer zunehmend, In einigen Stunden hatte er 
seinen höchsten Grad erreicht und es zeigte sich: Injection der 
Conjunetiva und der Augenlider linker Seits; Thränen des Au- 
ges, grosse Empüindlichkeit beim Berühren und leichte Röthe 
auf der linken Stirngegend, Nachmittags wurde durch das Ein- 
führen einer Nadel in die Nasenhöhlen Nasenbluten bewirkt; 
das Blut füllte ein grosses Glas, die Zufälle verschwanden all- 
mälig, blos die Stirnhaut an der Jeidenden Stelle blieb noch eine 
Stunde lang empfindlich; in dem Oberkiefer wurden einige Stiche 
fühlbar und die Berührung der Zahnbogen war schmerzhaft, 
Der Kranke schlief die ganze Nacht; der Puls war weder vor, 
noch während, noch nach dem Anfalle häufig. Den 14. Mor- 
gens zeigten sich die nämlichen Erscheinungen und Zufälle. 
Um 10 Uhr bemerkte Pat. Nasenbluten; das Blut füllte nur die 
Hälfte eines Glases; es trat keine Erleichterung, wie vorher, 
ein, Der Kataplasmen ungeachtet dauerten die Zufälle fort und
	        
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