2
HI Chirurgie und Ophthalmologie.
IM. CHIRURGIE und OPHTHALMOLOGIE,
171. Baldige und glückliche Heilung des auf
dem Rücken der Nase oft vorkommenden soge-
nannten äussern Ozaens; von Dr, Fıscner in Dresden,
Es sind nicht immer Solche, welche durch übel behandelte Lues
die Nase zu verlieren in Gefahr sind, sondern dies trifft auch
Personen, die stets unbescholten gelebt haben und bei denen
durchaus keine bestimmte Schärfe nachgewiesen werden kann,
Mehrmals hat F. solche Kranke gesehen, welche überall Hülfe
suchten und sie doch nicht fanden; ob durch Schuld der Aerzte,
oder eigene , bleibt unentschieden. Kurz hintereinander kamen
zu F. zwei Kranke, von denen er gewiss wusste, dass sie ein
sehr geregeltes Leben geführt hatten. Sie hatten schon manches
Mittel versucht, ohne jedoch gründlich geheilt worden zu seyn.
F, hegte die Hoffnung, eine zum Grunde liegende. specifische
Dyscrasie zu entdecken und so den Weg zur Heilung zu finden;
fand aber keineswegs die in Verdacht gezogene Schärfe, wohl
aber ganz zufällig ein sicheres und höchst einfaches Heilmittel,
welches sich dadurch vollkommen bewährt hat, dass das Uebel
bei dem einen Kranken seit zehn Jahren, bei dem andern seit
sechs Jahren nicht wiedergekehrt ist, obschon sir von andern
örtlichen Uebeln heimgesucht wurden. Der erstgenannte Pat,
war 59 Jahr alt. Sein Nasenübel, das in einer, scharfe, se-
röse Flüssigkeit absondernden, leicht blutenden und sich in die
Breite und Tiefe allmählig vergrössernden. Wunde bestand, die
ein schlaffes Ansehen, unreinen Grund und callöse Ränder hatte,
und des aufwuchernden wilden Fleisches wegen oft Aetzmittel
erforderte, hatte schon zwei Jahre gedauert und allen äussern
und innern Heilmitteln widerstanden, Als Ursächliches liess
sich einzig annehmen, dass dieses Nasengeschwür (das auf dem
Rücken der knöchernen Nase sass), wie ein von Zeit zu Zeit
wiederkehrendes, salzflussähnliches Fussgeschwür, Ueberreste
des 1813 überstandenen Typhus waren; denn nachdem der
Mann demselben ohne wahrnehmbare Crisen entronnen war, litt
er Anfangs an Augenentzündung und Oedem des Gesichts und
der Füsse, worauf Ulcera nasi et pedum entstanden. Er war
von: pastöser und Iymphatischer Constitution, cholerischem Tem-
perament , überaus starkem und an Strapatzen gewöhntem Kör-
per. Nach Ausbildung des Nasenrückengeschwürs schwell ihm
das Gesicht oft an, oder die Augen entzündeten sich, wobei
die Augenlider sehr gedunsen waren, und dies ereignete sich
um 80 öfterer, da Pat, sehr häufig vom Schnupfen befallen
wurde. Da sich keine Spur einer wichtigen Dyscrasie auffin-
den liess und nur jene Krankheits-Metaschematismen und das
Vorwalten der Iymphatischen Constitution, nämlich die abnorme
Secretion der Schleimhäute, zu berücksichtigen übrig blieb, wozu