Full text: (Neueste Folge, Band 7 = 1838, No 1-No 8)

II. Materia medica und Toxikologie: 353 
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ja sogar die Muskeln der Zunge, befanden sich in ununterbro- 
chener clonisch-krampfhafter Bewegung, welche auch Nachts, 
bei dem kurzen und unruhigen Schlafe des Kranken fortdauerte. 
Der heftigen unwillkührlichen Bewegungen des Stamms, der 
Extremitäten und des Kopfs wegen, konnte der Kranke nur 
legend im Bette erhalten und musste Tag und Nacht aufmerk- 
sam bewacht werden, um das Herausfallen aus demselben zu 
verhüten. Nicht selten wurde er durch die Gewalt der Kräm- 
pfe aus der Rücken- oder Seitenlage plötzlich in die Bauchlage 
geworfen und man musste sorgfältig darauf achten, dass diese 
Lage und die damit verknüpfte Lage des Kopfs mit dem 
Gesichte in dem Kopfkissen nicht zu Jange währte und den Kran- 
ken nicht in Erstickungsgefahr brachte. Die bald hervorge- 
streckte, bald in die Mundhöhle zurückgezogene Zunge war 
in beständiger Oscillation oder Rotation und wurde nicht sel- 
ten bei den oft gleichzeitigen krampfhaften Bewegungen der 
Kinnbacken durch Einbeissen bis zur Blutung verletzt. Die 
ununterbrochenen krampfhaften Bewegungen der Nacken - und 
Gesichtsmuskeln bewirkten die seltsamsten Kopflagen und die 
sonderbarsten Verzerrungen des Gesichts, Der Kranke konnte 
nur mit Beschwerde schlucken, und war völlig unvermögend, 
articulirte Laute hervorzubringen. Dabei war er völlig beson- 
nem, frei von Schmerzen und Fieberbewegungen , und die natür- 
lichen Functionen des Körpers erfolgten regelmässig, Bei der 
Erforschung des Ursächlichen der Krankheit entfernte sich jeder 
Argwohn einer vorhandenen organisch-materiellen Basis dersel- 
ben, dagegen zeigten sich Geistesanstrengungen in der Schule, 
das lange Sitzen im engen, geschlossenen Raume, öftere Er- 
kältungen nach unmittelbar vorhergegangenen Krhitzungen, nebst 
Würmern im Darmkanale, als wahrscheinliche Veranlassungen 
der Krankheit. In Hinsicht der Würmer erwies sich jedoch 
der Verdacht bald als ungegründet, indem anthelmintische Mittel 
nur zwei Spulwürmer (Lumbrici) abtrieben und auf den Stand 
der Krankheit weder extensiv noch intensiv reagirten, Man 
musste daher den übrigen wahrscheinlichen Ursachen der Krank- 
heit durch antispasmodische und antirheumatische Mittel entge- 
gen wirken. Bis zur Mitte Juni’s 1833 wurden daher aroma- 
tisch-ätherische, spirituöse, kalinische und Salzbäder in der 
Wanne, antispasmodische Klystiere u. 8. w. nebst einer ange- 
messenen Diät bei dem Kranken angewandt, bewirkten jedoch 
nur momentane Erleichterung und Beseitigung der dringendsten 
Beschwerden, Hierauf schickte O. den Kranken nach Warm- 
brunn. Nach sechswöchentlichem Gebrauche der Bäder kehrte 
er genesen und gestärkt zurück und brachte den folgenden Win- 
ter hin,- ohne von der Krankheit Aufälle zu erleiden. O. 
wünschte den Genesenen, zur Befestigung der Cur, im Som- 
mer 1834 wieder nach Warmbrunn zu. schicken Rn allein die 
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