II. Materia medica und Toxikologie: 353
ze
‚ef
23
el
in
cm
R.
de
28
de
1m
B=
he
N.
2m
2m
Sa
te.
an,
ie-
ıK-
18=
‚en
Jas
cht
Ira
der
her
zab
nut
a0»
ere
che
ten
1öl=
alt-
Irei
in
pu-
f.
te
TH
im
an
des
ln,
ja sogar die Muskeln der Zunge, befanden sich in ununterbro-
chener clonisch-krampfhafter Bewegung, welche auch Nachts,
bei dem kurzen und unruhigen Schlafe des Kranken fortdauerte.
Der heftigen unwillkührlichen Bewegungen des Stamms, der
Extremitäten und des Kopfs wegen, konnte der Kranke nur
legend im Bette erhalten und musste Tag und Nacht aufmerk-
sam bewacht werden, um das Herausfallen aus demselben zu
verhüten. Nicht selten wurde er durch die Gewalt der Kräm-
pfe aus der Rücken- oder Seitenlage plötzlich in die Bauchlage
geworfen und man musste sorgfältig darauf achten, dass diese
Lage und die damit verknüpfte Lage des Kopfs mit dem
Gesichte in dem Kopfkissen nicht zu Jange währte und den Kran-
ken nicht in Erstickungsgefahr brachte. Die bald hervorge-
streckte, bald in die Mundhöhle zurückgezogene Zunge war
in beständiger Oscillation oder Rotation und wurde nicht sel-
ten bei den oft gleichzeitigen krampfhaften Bewegungen der
Kinnbacken durch Einbeissen bis zur Blutung verletzt. Die
ununterbrochenen krampfhaften Bewegungen der Nacken - und
Gesichtsmuskeln bewirkten die seltsamsten Kopflagen und die
sonderbarsten Verzerrungen des Gesichts, Der Kranke konnte
nur mit Beschwerde schlucken, und war völlig unvermögend,
articulirte Laute hervorzubringen. Dabei war er völlig beson-
nem, frei von Schmerzen und Fieberbewegungen , und die natür-
lichen Functionen des Körpers erfolgten regelmässig, Bei der
Erforschung des Ursächlichen der Krankheit entfernte sich jeder
Argwohn einer vorhandenen organisch-materiellen Basis dersel-
ben, dagegen zeigten sich Geistesanstrengungen in der Schule,
das lange Sitzen im engen, geschlossenen Raume, öftere Er-
kältungen nach unmittelbar vorhergegangenen Krhitzungen, nebst
Würmern im Darmkanale, als wahrscheinliche Veranlassungen
der Krankheit. In Hinsicht der Würmer erwies sich jedoch
der Verdacht bald als ungegründet, indem anthelmintische Mittel
nur zwei Spulwürmer (Lumbrici) abtrieben und auf den Stand
der Krankheit weder extensiv noch intensiv reagirten, Man
musste daher den übrigen wahrscheinlichen Ursachen der Krank-
heit durch antispasmodische und antirheumatische Mittel entge-
gen wirken. Bis zur Mitte Juni’s 1833 wurden daher aroma-
tisch-ätherische, spirituöse, kalinische und Salzbäder in der
Wanne, antispasmodische Klystiere u. 8. w. nebst einer ange-
messenen Diät bei dem Kranken angewandt, bewirkten jedoch
nur momentane Erleichterung und Beseitigung der dringendsten
Beschwerden, Hierauf schickte O. den Kranken nach Warm-
brunn. Nach sechswöchentlichem Gebrauche der Bäder kehrte
er genesen und gestärkt zurück und brachte den folgenden Win-
ter hin,- ohne von der Krankheit Aufälle zu erleiden. O.
wünschte den Genesenen, zur Befestigung der Cur, im Som-
mer 1834 wieder nach Warmbrunn zu. schicken Rn allein die
23