Full text: (Neueste Folge, Band 7 = 1838, No 1-No 8)

342 I Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 
ges einschnürende Band lief von dem vordern und untern Rande 
der Milz als schmaler Streifen nach vorn gegen das Ileum, 
wurde hier erst zum dicken Wulst und schnürte so den Darm 
ein. Wie im normalen Zustande die hintere Platte des Meso- 
colon von der Milz zu der Flexura coli sinistra dringt, um 
das Ligamentum coli Kenale zu bilden, so ging hier dieselbe 
Platte an das Heum, wurde daselbst zum ringförmigen, fast 
sehnigten Wulste, der den Darm wie ein Strang umzog und 
jenseits desselben mit dem Mesenterium wieder verwächsen war, 
Diese Verengerung betrug in demselben Grade etwa 3-— 4 
Länge, bis sich der Darm dann unmittelbar vor seinem Ueber- 
gange in das Cöcum wieder plötzlich zu dem normalen Grade 
erweiterte, so dass er wie unterbunden aussah. So weit die 
Verengerung des IHleums überhaupt reichte, waren auch die 
Häute des ganzen Darmes 80 verdünnt, dass sie leicht zerrissen, 
Sie waren weder mürbe, noch brandig, sondern nur dunkelroth 
entzündet, sahen auf der äussern Fläche aus, wie auf der innern, 
auch war die innere so glatt, wie die äussere, und von Falten 
oder Drüsen keine Spur zu bemerken. Unmittelbar vor, so wie 
unmittelbar nach dieser Strecke, hatte der Darmkanal seine normale 
Weite und sein Gewebe, auch normale Structur, UVebrigens ent- 
hielt auch das Ileum dieselbe dünne Fäcalmaterie, wie der übrige 
Theil des Dünndarms, Der Saccus coeci lag nicht an seiner 
gewöhnlichen Stelle, sondern nach links und hinten gezogen, 
so dass die Strictur des Ileums ziemlich genau der Stelle ent- 
sprach, welche der Kranke stets als die schmerzhafteste be- 
zeichnete. Der Proc. vermiformis war nur 2“ lang und ent- 
hielt einen kleinen lehmartigen Fäcesklumpen. Das Colon as- 
cendens und fFransversum waren ebenfalls aus ihrer natürlichen 
Lage gerückt, schief nach links gezogen und schienen so wie 
der ganze Dickdarm überhaupt zu kurz, da die ganze Partie 
mit dem Rectum nicht über 3‘ mass, Der ganze Dickdarm war 
mit purulenter Masse überzogen , auf seiner äusseren Fläche nur 
sehr wenig und stellenweise, auf der innern gar nicht entzün- 
det; überall fanden sich in den Falten thonartige, gelbe, aus- 
serordentlich feste Kothmassen, welche bis an das Ende des 
Rectums reichten, ohne alle flüssige Beimischung. — Das 
Quecksilber fand sich an drei verschiedenen Stellen in Falten 
des Duodenums und Jejunums; in dem letzten lagen etwa 6—8 
Unzen nahe beisammen. Die innere Fläche des Duodenums 
zeigte zahlreiche , einzelne, zerstreute, ganz kleine Quecksilber- 
körperchen, Ueberall, wo das Quecksilber lag, auch da, wo sich 
seine grösste Menge angesammelt hatte, war der Darm auf sei- 
ner inneren Fläche vollkommen gesund, ohne Röthung u. 8. w. 
Die Leber war gesund, die Gallenblase voll grüner Galle; die 
Milz ebenfalls normal und auf die bemerkte Weise mit dem 
Ileum verwachsen, Die Nieren nahmen an der verbreiteten
	        
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