Full text: (Neueste Folge, Band 7 = 1838, No 1-No 8)

HI - Chirurgie und Ophthalmologie, 305 
hemmt wurde, Nach Entfernung aller Verbandstücke zeigte es 
sich, dass das Blut an der Stelle der Ligatur des obern Arte- 
rienrandes hervorströmte, Die Wunde wurde noch um einen 
Theil erweitert, die Arterie von den umgebenden Weichthei- 
len möglichst entblösst, und auf dieselbe Art, wie früher, mit 
der Nadel von Deschamp’s noch einen Zoll höher eine 2, 
Ligatur mit 3 gewichsten Fäden angelegt und bedeutend fest 
geschnürt. Die Wunde wurde nur leicht verbunden, Der 
Kranke bekam seine antispasmodische Mixtur wieder, Es er- 
folgte keine Blutung mehr und Alles ging erwünscht. Die Li- 
gaturen fielen erst am 12, und 20. Tage ab. Am innern Un- 
terschenkel hatten sich mehrere Abscesse gebildet, die Wunde 
am Oberschenkel schloss sich nur langsam. [v. Pommer’s 
Schweiz, Zeitschr. Bd. IT. Hft. 2.] 
143. Amaurose bedingt und begleitet von ma- 
teriellen Abweichungen; vom G. H. und Prof, Dr. 
Bzcx in Freiburg, Ein 67jähriger Brauherr erblindete vor 21 
Jahren zuerst am rechten, dann am linken Auge mit gleichzei- 
tigen Kopfschmerzen, wozu später arthritische Entzündungen 
der Augen traten. - Viel wurde ohne Erfolg versucht. B. salı 
den Kranken 1818 zum ersten Male. Am rechten Aue zeig- 
ten sich Hornhaut- und Iris normal, die Pupille erweitert und 
unbeweglich gegen das Licht, ein Annulus arthriticus, die 
Gefässe der Conjunctiva varicüs, die Sclerotica schmutzig gelb, 
die Linse cataractös und von bedeutendem Umfange. Das Auge 
fühlte sich hart an und Lichtempfindung war gar nicht vorhan- 
den. Am linken Auge waren Hornhaut, Iris und Sclerotica 
eben so wie auf dem rechten beschaffen. In der Pupille be- 
merkte man eine Trübung, die wahrscheinlich von der Linse 
ausgegangen war. Die Sehkraft war bis auf eine schwache 
Lichtempfindung erloschen. B.. sah den Kranken nur, wenn 
entzündliche Zufälle an den Augen statt fanden. Der Kopf 
war immer frei, das Bewusstsein ungetrübt und das Belin« 
den im Allgemeinen gut. Im Spätjahre 1836 stellte sich be- 
deutende Abnahme der Kräfte, Appetitlosigkeit, schweres Ath- 
men, Auschwellung der Füsse und Herzklopfen, ober ohne 
Fieber und Störung der Gehirnthätigkeit ein, Im Munde bil- 
deten sich Schwüämmcehen. Das Schlingen wurde beschwer« 
lich, zuweilen wurde eine schwärzliche Flüssigkeit erbrochen 
und unter Abnahme der Kräfte und Sinken der Geistesthätig« 
keit erfolgte ein Vierteljahr darauf der Tod. — Der Ober« 
körper zeigte sich etwas abgemagert, der untere knorplichte 
Rand des Thorax stark hervortretend und verdickt. - Bei KEröff- 
nung der Bauchhöhle ‚bemerkte man Folgendes: die Venen der 
Darmhäute waren überfüllt; das Netz und Gekröse sehr fett, die 
Pfortaderzweige der Leber erweitert und mit schwarzem Blute 
Summarium d. Mediein, 1838. I 20
	        
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