{. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 265
Consistenz, auf den Durchschnitisflächen viele Blutpuncte, Beide
seitliche Ventrikel, die zu gleicher Zeit geöffnet wurden, stark
ausgedehnt von blutrothem Serum, auf dem Boden der Ven-
trikel selbst Klumpen von schwarzem, geronnenem Blute lie=
gend, hinunterragend bis auf den Grund des absteigenden Horns.
Die Wandungen der Ventrikel erschienen ganz weiss und die
angrenzenden Organe bis mehrere Linien in ihre Substanz hinein
auffallend erweicht, sonst aber normal, nirgends im Innern der
Substanz selbst ‘eine Spur von Bluterguss. Der Plexus cho=
void. blass, an dem der rechten Seite 2 erbsengrosse Hydatiden;
nur das Blatt der Gefässhaut erschien dunkel geröthet durch
Aufnahme von Blut. Der Eingang in den dritten Ventrikel sehr
erweitert und der letztere selbst mit grösstentheils geronnenem,
schwarzem“ Blute angefüllt. Nach Herausnahme des Gehirns
aus der Schädelhöhle zeigte sich auf der Basis cranıt ein Blut-
extravasat von bedeutendem Umfange, schwarzes, in kleinen
Klumpen geronnenes Blut theils auf der innern Fläche der
Dura mater aufliegend , theils an dem herausgenommenen Ge-
hirn der äussern Fläche der Arachnoid, anhängend, im Ganzen
eine Schicht von 1 bis mehrere Linien Dicke bildend. Es be
deckte den Türkensatfel, reichte herüber bis in die Sylvisch6
Grube, stieg auf dem Clivus Blumenb. hinab und zum Fora-
men magnum hinaus, indem es die Medulla oblong. rings um-
gab, bis zum Anfang des Cervicaltheils, wo es, wie nachher
vom Rückenmarkskanale aus gesehen wurde, endigte, Nach
Wegnahme des kleinen Gehirns sammelte sich im Verhältsiss
nur wenig flüssiges, blutiges Serum im den hintern Gruben der
Basis cranız, Ob eine Communication zwischen dem Blutextra-
vasat in den Ventrikeln und dem auf der Basis cranit stattge-
funden, liess sich nicht nachweisen, es ist auch in sofern un-
wahrscheinlich, als die Ventrikel- durch das Extravasat nicht
so sehr ausgedehnt waren, dass dadurch eine Zerreissung hätte
verursacht werden müssen. - Wäre aber die gemeinsame Quelle
der Blutung im Parenchym des Gehirns selbst gewesen, 80
dass es erst von da aus durch Zerreissung in die Ventrikel und
auf die äussere Oberfläche gedrungen wäre, so hätte dieses
durch die Untersuchung entdeckt werden müssen, indem das
ganze Gehirn in dünnen Lamellen von oben nach unten abge-
tragen und nachher nach allen Richtungen durchschnitten wurde,
Endlich spricht der Erfund im Rückenmarkskanale noch weiter
für die Möglichkeit zweier abgesonderter Quellen, der Blutung,
Diese Quellen selbst aber liessen sich durch die sinnliche Unter-
suchung nicht entdecken auch die Arterien wurden, so Weit
sie auf der Oberfläche verlaufen , normal getroffen. Im Rücken-
markskanal war ausserhalb der Dura mater nichts besonderes
zu bemerken, Nach Autschneidung derselben bot sich Folgen-
des dar; das Extravasat vom Gehirn hörte in der Gegend des