Full text: (Neueste Folge, Band 7 = 1838, No 1-No 8)

I. Chirurgie und Ophthalmologie. 
24.1 
schüttet wurde und eine Verrenküng des Oberschenkels erlitten 
hatte, die, ungeachtet 30 starke Männer am Kranken gezogen, 
nicht eingerichtet werden konnte. Da es dem Verf, von Linz ab- 
zukommen nicht möglich war, schrieb er, dass man den Kranken 
zu ihm bringen möge; bekam aber keine Antwort; Später hörte 
er, dass Pati sich im Spitale der Bärmherzigen zu Linz befinde; 
Der Oberarzt dieses Spitals, Herzig, hatte, wie er dem Verf, 
erzählte; den Schenkel nach der Wättmann’schen Methode 
einzurichten gesucht, doch wär dies nicht gelungen und erst, 
nachdem alle mögliche Mühe vergebens angeivendet wwörden 
wär; hatte Pat. erklärt, dass er wegen dieser Verrenkung 
schon vom Militär entlassen worden sei, Dabei erzählte Her- 
zig dem Verf., dass er nach seinem Lehrer Wattmann 
schon 3 verrenkte Oberschenkel behandelt habe und dass die 
Einrichtung immer gut gelungen sel, Späterhin kamen in Linz 
3 Verrenkungen des Oberschenkels vor und zwar die erste bei 
einem Manne, der über eine Stiege fiel, und die andern bei 2 
von einem einstürzenden Dache zusammengeschlagenen Tage- 
löhnern. Alle wurden in das Spital der Barmherzigen gebracht 
und Herzig liess den Verf. bei diesen Kranken die genannte 
Einrichtungsatt beobachten, ja beim letzten Falle ihn die Ein- 
richtung selbst vornchmen, die ebenfalls gut geläng. Nach dem, 
was H. bei dieser Gelegenheit kelbst sah, leistet die Watt- 
man i’sche Methode Alles, was‘ man nur erwarten kann, ‘ja 
wäre es anders möglich, nach 3 Fällen schon ein allgemeines 
Urtheil aufstellen zu können, 0 würde der Verf, sagen, dass 
die Wattmann’sche Methode hinsichtlich des Oberschenkels 
das leistet, was die Moth’sche Methode beim Oberarme. Der 
Umstand; dass eine so seltene Sache, wie Verrenkungen des 
Oberschenkels, nicht oft genug wieder erzählt werden könne, 
besonders aber um den ausgezeichnet practischen Werth der 
W attmann’schen Methode durch Vergleichung hervorzuheben, 
veranlassten den Verf. zur Ausarbeitung des hier mitzutheilen= 
den Aufsatzes, Er giebt in demselben zuerst 7 Fälle von Ver- 
renkungen des Obetrschenkels än, hebt dann aus diesen die wich- 
tigsten Resultate für die Diagnose der fraglichen Lüxation hervor 
und beschreibt zuletzt die Wattm ann’sche Einrichtungsmethode; 
wie er sie von Herzig verrichten sali und in einem Falle seibst 
verrichtete. Erster Fall: Verrenküung des rechten 
Oberschenkels nach hinten und aufwärts. Ein 18jäh- 
riges Stubenmädehen von kräftigen Baue war, bis auf einige Un- 
regelmässigkeiten bei der Periode, immer gesund. Am 24, Mai 
1817 bei Holzarbeit beschäftigt, trat sie unverseliens in einen 
kleinen Graben, wobei ihr der rechte Schenkel unter den Hn- 
ken kam und worauf sie hinstürzte, Im Augenhlicke, als sie 
fiel; fühlte sie durch den ganzen Körper eine heftige Erschüt- 
terung und gleichzeitig einen Knall; worauf sie auf einige 
Siunmarium d. Mediein, 1838. I 6
	        
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