I. Chirurgie und Ophthalmologie.
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schüttet wurde und eine Verrenküng des Oberschenkels erlitten
hatte, die, ungeachtet 30 starke Männer am Kranken gezogen,
nicht eingerichtet werden konnte. Da es dem Verf, von Linz ab-
zukommen nicht möglich war, schrieb er, dass man den Kranken
zu ihm bringen möge; bekam aber keine Antwort; Später hörte
er, dass Pati sich im Spitale der Bärmherzigen zu Linz befinde;
Der Oberarzt dieses Spitals, Herzig, hatte, wie er dem Verf,
erzählte; den Schenkel nach der Wättmann’schen Methode
einzurichten gesucht, doch wär dies nicht gelungen und erst,
nachdem alle mögliche Mühe vergebens angeivendet wwörden
wär; hatte Pat. erklärt, dass er wegen dieser Verrenkung
schon vom Militär entlassen worden sei, Dabei erzählte Her-
zig dem Verf., dass er nach seinem Lehrer Wattmann
schon 3 verrenkte Oberschenkel behandelt habe und dass die
Einrichtung immer gut gelungen sel, Späterhin kamen in Linz
3 Verrenkungen des Oberschenkels vor und zwar die erste bei
einem Manne, der über eine Stiege fiel, und die andern bei 2
von einem einstürzenden Dache zusammengeschlagenen Tage-
löhnern. Alle wurden in das Spital der Barmherzigen gebracht
und Herzig liess den Verf. bei diesen Kranken die genannte
Einrichtungsatt beobachten, ja beim letzten Falle ihn die Ein-
richtung selbst vornchmen, die ebenfalls gut geläng. Nach dem,
was H. bei dieser Gelegenheit kelbst sah, leistet die Watt-
man i’sche Methode Alles, was‘ man nur erwarten kann, ‘ja
wäre es anders möglich, nach 3 Fällen schon ein allgemeines
Urtheil aufstellen zu können, 0 würde der Verf, sagen, dass
die Wattmann’sche Methode hinsichtlich des Oberschenkels
das leistet, was die Moth’sche Methode beim Oberarme. Der
Umstand; dass eine so seltene Sache, wie Verrenkungen des
Oberschenkels, nicht oft genug wieder erzählt werden könne,
besonders aber um den ausgezeichnet practischen Werth der
W attmann’schen Methode durch Vergleichung hervorzuheben,
veranlassten den Verf. zur Ausarbeitung des hier mitzutheilen=
den Aufsatzes, Er giebt in demselben zuerst 7 Fälle von Ver-
renkungen des Obetrschenkels än, hebt dann aus diesen die wich-
tigsten Resultate für die Diagnose der fraglichen Lüxation hervor
und beschreibt zuletzt die Wattm ann’sche Einrichtungsmethode;
wie er sie von Herzig verrichten sali und in einem Falle seibst
verrichtete. Erster Fall: Verrenküung des rechten
Oberschenkels nach hinten und aufwärts. Ein 18jäh-
riges Stubenmädehen von kräftigen Baue war, bis auf einige Un-
regelmässigkeiten bei der Periode, immer gesund. Am 24, Mai
1817 bei Holzarbeit beschäftigt, trat sie unverseliens in einen
kleinen Graben, wobei ihr der rechte Schenkel unter den Hn-
ken kam und worauf sie hinstürzte, Im Augenhlicke, als sie
fiel; fühlte sie durch den ganzen Körper eine heftige Erschüt-
terung und gleichzeitig einen Knall; worauf sie auf einige
Siunmarium d. Mediein, 1838. I 6