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ward kleiner, der Wangenschnitt war ganz geheilt, die Narbe
aber zum Theil eingezogen und durch Aufeinanderliegen der
Hautflächen zu serös - schleimiger Absonderung bestimmt. 19.
Dec. In der hinteren Hälfte des Wangenschnittes hatte sich
eine blasige fluctuirende Stelle erhoben... Schon früher hatte man
den Verdacht geäussert, dass der bei der Operation nicht be-
achtete Meniscus des Kiefergelenkes zurückgeblieben seyu und
als fremder Körper wirkend, die ödematöse Anschwellung der
Wange und die Ansammlung seröser Flüssigkeit in der ab-
scessartigen Höhle veranlassen möchte. Daher begnügte man
sich für diesmal nicht mit Spaltung der fluctuirenden Stelle,
sondern mao setzte diese, unter Leitung der abermals zum
Gelenk vordringenden Sonde. über 2“ weit und bis in dieses
hinein, fort. Kine Menge seröser Flüssigkeit stürzte hervor,
und zugleich wurde, ohne dass man es bemerkt hatte, der
erweichte und verschrumpfte Meniscus mit ausgeschwemmt,
man fand ihn beim Verbande auf dem Schoosse des Pat. Die
Wunde wurde mit Heftpflaster zusammengezogen und mit Char-
je bedeckt. 22. Dec, Pat. fühlte wieder mit der Zunge eiu
ass Knochenstückchen im Munde, welches ausgezogen ward,
Die Oeffnung unter dem Kion ward immer kleiner und eiterte
sehr wenig, der hintere, kürzlich wieder erneuerte Schnitt fing
an zu heilen, die Wange fiel mehr ein. 217. Jan. 1834. Die
Oeffnung unter dem Kinn war bis auf einen kleinen Punct ge-
schlossen, der hinterste Theil des Schnittes ganz geheilt. Die
Wange war noch unbedeutend geschwollen und etwas hängend,
an der Sielle der herausgenommenen Unterkieferpartie fand
sich eine feste, sehnige Narbenmasse, welche selbst bein Käueu
mit gebraucht werden könnte, Pat. ward auf Verlangen ent-
lassen. [Hamb. Zeitschr. f. d. ges. Medic, Bd. V. Hft. 4.}
117. Ueber Verrenkungen des Oberschenkels
und über den ausgezeichnet practischen Werth
der von Wattmann’schen Methode, den verrenk-
ten Oberschenkel einzurichten; vom Prof, Dr. Hın-
FERBERGER zu Linz. Obwohl der Verf. mehrere Jahre das
Wiener allgemeine Krankenhaus besuchte, so kam ihm in dem-
selben. doch nur eine Verrenkung des Oberschenkels vor, Sehr
leicht wurde dieselbe eingerichtet. In diagnostischer Hinsicht
machte sie auf H. tiefen Eindruck, gegen die Einrichtung selbst
aber war. er ziemlich gleichgültig, weil er meinte, dass, träfe
ihn einst ein solcher Fall, derselbe nicht schwer einzurichten
seyn werde, Ganz anderer Meinung wurde er aber später, als
man iha zu 2 Fällen rief,. von denen der erstere sich immer
wieder ausrenkte und der zweite nicht ein Mal mit dem Fla-
schenzuge einzurichten war. Schon geschreckt durch diese zwei
Fälle wurde HH. brieflich ersucht, möglichst schnell zu einem
Tagelöhner zu kommen, der vor 8 Tagen vom Krdreiche ver-