Full text: (Neueste Folge, Band 7 = 1838, No 1-No 8)

224 II. -Materia medica und Toxikologie, 
der Luftwege geben könne, als Kreosot, so stand er nicht lin- 
ger an, dasselbe in. diesem hartzäckigen Uebel zu verordnen; 
Die Erwartungen des Verfs, wurden auch ganz gerechtfertigt, 
da schon nach wenigen Tagen des Gebrauchs die ganz erlo- 
schene Stimme unter, mit leichtem, Hüsteln auftretendem Aus- 
wurfe erst heiser zu werden anfing und dann allmählig zur 
vollen normalen Reinheit zurückkehrte. Doch auch hier, in 
diesem ganz fieberlosen Uebel, blieb die Erregung des Blutge- 
fässsystems nicht aus, sondern in dem Maygse, als das Kreosot 
wirksam wurde, trat bedeutender Orgasmus sanguinis ein, der 
in Fieber überzugehen drohte und das Mittel nur in häufigern Pan- 
sen fortzugeben gestattete. Kin so entschieden erregendes Mittel, 
das so schnell und sicher die Thätigkeit des Gefässsystems erhöhn, 
musste ausgezeichnet beilkräftig in Fällen seyn, wo bei ge- 
schwächter Reaction die Kräfte sinken und der der Auflösung ent: 
\gegeneileude Organismus einen kräftigen Reiz nöthig hat, um vom 
[Wege des Verderbens zurückgeführt zu werden, also in torpi- 
den Nervenfiebern. Diese Voraussetzung des Verfs. ist am 
Krankenbette so glänzend bestätigt worden, dass B. den Aerz- 
ten. ein Mittel empfehlen muss, das nach seiner auf Erfahrung 
gegründeten Meinung in torpiden Nervenfiebern mit oder Sepsis 
humorum von ausgezeichneter Wirksamkeit ist‘ und Campher 
und Moschus weit übertrifft, MNachstehende drei Krankenge- 
schichten mögen hinreichen, , um die wohlthätige Wirkung des 
Kreosots in diesem Uebel deutlich zu zeigen: 1) ein Baner 
kam im Frühjahre 1836 in die Klinik zu Charkow, angeblich 
an catarrhalisch-rheumatischem Fieber leidend, Er hatte schwäch- 
liche. Constitution , der Puls. war frequent, schwach, die Kräfte 
schon sehr gesunken, die Zunge, olıne belegt zu seyn, eiwas 
trocken und im ganzen Wesen des Kranken liess sich schon 
jene stumpfe Gleichgültigkeit wahrnehmen, die dem Geübten 
das bevorstehende torpide Nervenfieber schon sicher an-7-igt, 
wenn sich auch noch kein einziges eigentlich nervöses Sym- 
ptom vorfindet. B. begann die Cor mit Mineralsäure, nament- 
lich .mit der Salzsäure, doch schritt das Uebel langsam, aber 
sicher vor, es zeigten sich blande Delirien, die trockne Zunge 
überzog sich allmählig ‚mit brauner Kruste, ‚wurde fissig, der 
Puls kleiner, leerer, es stellte sich völliger Sopor ein und 80- 
mit wurde denn auch die Indication immer: deutlicher, die sin 
kenden Kräfte durch Excitantia aufzurichten: der einzige Weg, 
auf dem man das fliehende Leben noch zurückhalten konnte, 
Faler. Serpent., versüsste Säuren, Moschus- und Campher wur- 
den nun, doch erfolglos, gereicht. Petechien und klebrige 
Schweisse kamen dazu und schon schien Alles verloren, Jetzt 
reichte B. Kreasot und zwar, wie folgt: Rec. Kreosot, gtt. 
MH). Aqu. foenic. 3vß. Syr. Alıh. 38. M. D. SS. Omni hora 
cochlear. Schon “nach 24 Stünden wurde die Zunge von den 
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