Full text: (Neueste Folge, Band 7 = 1838, No 1-No 8)

II, Materia medica und Toxikologie, 223 
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zanz stockendem Auswurfe und daher bedeutender Oppression 
der Brust. Er erhielt 3 Tropfen Kreosot auf 6 Unzen Fenchel- 
wasser, wovon er alle 2—3 Stunden einen Ksslöffel nahm. 
Nach 24stündiger Auwendung des Mittels war der Auswurf so 
bedeutend, wie er lange nicht gewesen, die Oppression der 
Brust war ganz verschwunden, der Athem frei, der Puls aber 
bedeutend aufgeregt, und das Fieber verstärkt. Nach fortge- 
setztem Gebrauche des Kreosots wurde der Auswurf blutig und 
stechende Schmerzen traten in der Brust auf, so dass dasselbe 
wieder ausgesetzt werden musste. Bei allen Schwindsüchtigen, 
bei denen B. das Kreosot noch ferner anwendete, erhielt er 
‚fast dieselben Resultate: erleichterte, oft selbst unglaub- 
lich vermehrte Expectoration, verbunden mit be- 
deutender Aufregung des Gefässsystems, die ibn 
nöthigten, das Mittel nach kurzer Anwendung wieder auszu- 
setzen. Der Verf. kann somit das Kreosot, als Mittel gegen 
die Schwindsucht, durchaus nicht loben, glaubt nicht ein Mal, 
dass es in der Bleonorrhöe der Lungen, der 8, g. Schleim- 
schwindsucht , wesentliche Dienste leisten könne, indem es hier 
weniger darauf ankommt, die,Expectoration durch kräftig exci» 
tirende Mittel zu bethätigen, als vielmehr den auf Erschlaffung 
der Lungenschleimhaut beruhenden, profusen Secretionsprocess 
durch Tonica allmählig zu beschränken, Wo sich in Schwind- 
suchten aber irgend ein Erethismus findet, hält der Verf. das 
Kreosot durchaus für schädlich und nur bei torpidern Schwind- 
süchtigen, wenn der Auswurf hartnäckig stockt und bedeutende 
Oppression der Brust dazukommt, dürfte es, vorsichtig gebraucht, 
ein schätzbares Palliativmittel seyn. Bald nach diesen Versu- 
chen kamen ein Paar an ‚Aphonia catarrhalis Leidende in Behand- 
lung des Verfs. Dieses Uebel ist ihm in Chärkow überhaupt 
häulig vorgekommen und hnt ihm gewöhlich ‚viel zu schaffen 
gemacht. Nach Erkältung tritt plötzlich völlige Aphonie ein, 
doch. olıne den leisesten Schmerz im Kehlkopfe und der Tra- 
chea, ohne Husten und ohne Spur von Fieber. Starke Ablei- 
lungen, bei Rubustern selbst‘ örtliche Blutausleerungen, Kinorei- 
bungen von Ung, neapol. und Sal. ammon., Tart, 8t7b,, 
dethiop. antimon., Sulph. antim, aur. etc. innerlich blieben 
meist fruchtlos. Das Uebel währt Wochen, ja Monate lang 
und geht zuletzt, unter ungünstigen Verhältnissen, bei wieder- 
holten Erkältungen, Habitus phthisicus ete. selbst in Phihisis 
laryngea und trachealis über. Unter günstigern Umständen 
tritt zwar Heilung , aber immer nur erst spät ein und schreitet 
langsam vor, ja ein Mal konnte sie nur durch Reisen und da« 
durch bedingte Veränderung des Klimas und der gewohnten 
Lebensweise zu Wege gebracht werden. Da der Verf. durch 
| die erwähnten Versuche bei Schwindsüchtigen wusste, dass es 
“wohl kaum ein kräftiger erregendes Mittel für die Schleimhaut
	        
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