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IL Materia medica und Toxikolozie.
I. MATERTA MEDICA und TOXIKOLOGIE,
106. Zur Arzneimittelverordnungslehre; vom
Apotheker Srmon in Berlin, Die metallischen Mittel verordnet
man wegen ihrer Einwirkung auf Schling- und Geschmacks-
organe am liebsten in Pillen. Es sind dies Mittel, die schen
in sehr kleinen Gaben wirksam sind und bei denen sehr genaue
Gabe Hauptbedingung ist. Durchsieht man nur die Formeln,
die in den besten Recepttaschenbüchern als Muster für Verord-
nung solcher leicht zersetzbaren Metallsalze angegeben sind, so
findet man nur sehr wenige, in denen das Hauptmittel unzer-
setzt bliebe. Die Pillen mit Chlorgoldnatrium, salpeters. Silber,
gssigs. Blei, Quecksilher- Sublimat, Eisensalzen und Küpfer-
ammoniak enthalten die verschiedenartigsten Adjuvantien und
Corrigentien, so dass diese auf die verschiedenste Weise zer-
setzt werden müssen. Das Chlorgoldnatrium wird reducirt,
es scheidet sich metallisches Gold ab, aus dem salpeters. Silber
bildet sich theils Chlorsilber, theils Silberoxyd mit Extractiv-
stoff,, das Bleioxyd ist noch geneigter mit den organischen
Stoffen unlösliche Verbindungen einzugehen, Quecksilbersubli-
mat ‚wird mehr oder weniger rasch zur niedern Chlorstufe re-
ducirt etc. Will also der Arzt diese Metallsalze als solche und
unzersetzt anwenden, so wird er auf diese Weise seinen Zweck
nie erreichen. Wollte er aber jene eigenthümlichen Zersetzungs-
producte, nämlich Chlorsilber, gerbsaures Blei, fein zertheiltes
Goldmetall, halb zu Calomel reducirten, halb mit Extractivstoff
verbundenen Sublimat etc. wirken lassen, so ist sein Verfah-
ren sehr unsicher und unzweckmässig, da er nicht bestimmen
kann, wie weit die Zersetzung eintreten wird. Schon früher
hat S. Versuche angestellt, um zu ermitteln, welche Stoffe am
wenigsten auf den Quecksilbersublimat zersetzend einwirken
und darauf gestützt, vorgeschlagen, Althäepulver und Zucker
ausschliesslich als Constituentien für Sublimatpillen anzuwenden.
(Summar, Bd. XIL Hft. 2. Nr. 35.) Dieser Vorschlag wurde
zwar günstig aufgenommen, doch dürfte es leider noch lange
dauern, ehe solche, für die Praxis gewiss sehr wichtige Neue-
rungen allgemeinen Eingang finden. — Der Verf, hat nun
neuerlich die . metallischen Mittel, welche in ihrem Verhalten
gegen orgauische Stoffe zu den empfindlicheren gehören, geprüft
und nachstehende Resultate erhalten. Als Extracte nahm er
solche Stoffe, die bekannt sind als frei oder sehr arm an Gerb-
stoff, wie an Salzen und zwar machte er einen Aufguss von
Fieberklee und einen von Enzianwurzel. Hätte er eine Extract-
solution dieser Stoffe, oder gar eine Lösung von Tormentilla,
oder Erdrauchextract genommen, die bekanntlich reich an Salzen
und Gerbstoff sind, so würden die Erscheinungen ungleich stär-
ker geworden seyn. Ferner wendete er einen Althäaaufguss
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