Full text: (Neueste Folge, Band 7 = 1838, No 1-No 8)

210 1. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
und nimmt man schon nach kleinen Bewegungen den so cha- 
racteristischen Lultmangel wahr, so nützen selbst die geprie- 
sensten Mittel nichts, ja nicht selten nimmt die Natur jedes 
kräftige Handeln sehr übel auf, [Berl, medic. Central - Zeit. 
1837. Nr, 37.] 
104. VYomituschronicus; vom O, M. A. Dr. Cizss, 
(A. d. zehnten Jahresber. über d. Kranken im Cathar.-Hosp, 
in Stuttgart vom 1. Juli 1836 bis 30. Juli 1837.) Eine 44jäh- 
rize Magd, von atrabilarischem Aussehen und noch regelmässig 
menstruirt , litt seit mehreren Jahren, zu unbestimmter Zeit, an 
häufig wiederkehrendem Erbrechen, einem fixen Schmerz in der 
linken Magengegend, wo sie öfters auch Auftreibung bemerkte 
und an habitueller Verstopfung. Die Untersuchung der Magen- 
gegend zeigte dieselbe zwar etwas voller als gewöhnlich, Ver- 
härtung aber liess sich in der Tiefe nicht fühlen und stärkerer 
Druck war auch nicht schmerzhaft, Durch Brausepulver, er- 
ölfnende Pillen mit Aloe, wurde der Zustand so gebessert, dass 
das Krbrechen eine ganze Woche nicht wiederkehrte. Am 6. 
Mai Abends wurde Pat. ohne alle Veranlassung von Bauch- 
schmerzen befallen, die in der Nacht heftiger wurden und zu 
denen sich auch Erbrechen fand. Der herbeigerufene Assistenz- 
arzt erkundigte sich sogleich, ob ein Bruch vorhanden, wäs 
die‘ Kranke aber bestimmt verneinte, Wegen Fortdauer der 
Zufälle wurde jedoch zur Untersuchung geschritten, bei der man 
am rechten Schenkelringe eine haseinussgrosse, gespanute, sehr 
schmerzhafte Geschwulst fand, die man als einen eingeklemm- 
ten Bruch erkannte. Nachdem in der ersten Hälfte der Nacht 
Schröpfköpfe und in der zweiten Blutegel auf den Bauch ge- 
setzt, Epithemata auf den ganzen Unterleib gemacht und inner- 
lich eine ölige Emulsion‘ gegeben worden war, wurde schon 
am frühen Morgen die Taxis versucht und, als sie nicht ‚glückte, 
die Kranke in ein Bad gesetzt. Als man sie aus diesem her- 
aushob, war der Bruch unmerklich von selbst zurückgegangen, 
Dennoch dauerten die quälenden Schmerzen fort, der Bauch 
war vom Nabel an sehr stark aufgetrieben, Es wurde noch 
ein Aderlass gemacht, allein obgleich auf wiederholte Klystiere 
Oellnung erfolgt war und das Brechen aufgehört hatte, sanken 
die Kräfte doch immer mehr und der Tod erfolgte am Abend, 
nicht ganz 24 Stunden nach dem Beginn des Aufalls. — Bei 
der Section fand man die Organe der Brusthöhle normal; in der 
Bauchhöhle Ansammlung von eiterartiger, schmutzig gelber, 
ziemlich dickflüssiger Materie, übrigens nirgends Spur eiver 
Beimischung von Contentis des Darmcanals. Der Hauptheerd 
der Entzündung war deutlich in der Gegend der innern Ober- 
iläche des rechten Schenkelrings; neben tiefer entzündlicher 
Rothe war hier Eiter und plastische, noch halb flüssige Lymphe 
ausgeschwitzt, sowohl auf dem Peritonealüberzug der Bauch- 
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