Full text: (Neueste Folge, Band 7 = 1838, No 1-No 8)

14 I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
mentlich‘‘ kann man ‘sie bei Durchfällen ziemlich dreist geben. 
Kindern, auch den kleinsten, zartesten, würde sie gewiss oft 
wohlthun , weil Lymphgefässe und Drüsen bei ihnen von se 
grosser Bedeutung sind, wenn ihr durchdringender, unangeneh- 
mer‘ Geruch ihrer Benutzung bei denselben nicht so sehr im 
Wege stände, dass sie zum Einnehmen dieses Mittels nur unter 
Zwang zu bringen sind. Zwei neuerlich dem Verf, begegnete 
Fähle, wo sie entschiedene baldige Heilkraft gewährte, erinnern 
ihn an 2 etwas früher von ihm wegen ihres ähnlich gleichen 
Grundes auf dieselbe Weise und ebenfalls glücklich behandelte 
Andere. Es sind folgende: 1) Eine Frau in den vierziger Jah- 
ren hatte nach vielen Geburten hohen Leib behalten, seit einigen 
Jahren oft an Coliken gelitten und gleichzeitig damit fast nur durch 
Drastica zu eröffnenden verstopften Leib bei immer geringer 
werdendem Appetite, aber fortbestehender guter körperlicher 
Circumferenz. gehabt, Ununterbrochen waren die verschieden- 
sten Aerzte eben so lange gebraucht worden, ohne dass Pat, 
weder von Einem, noch dem Andern auch nur die geringste 
Beschränkung ihrer Qualen erlangen konnte, was sie auch eben 
zur Veränderlichkeit in der Wahl bestimmte, Als sie sich an 
D. wendete, war peinigender Magendruck, . Aufstossen, zeit- 
weiliges Würgen, so wie Erbrechen klarer Flüssigkeit, Brust- 
beklemmung, häufiges beängstigendes Herzklopfen und Rücken- 
schmerz dazu gekommen. Besonders wünschte Pat. gegen diese 
neuern Beschwerden Mittel, Liessen sie auch iu der Heftigkeit, 
die periodisch sich einstellte, nach, 80 bestanden sie dagegen 
in geringerem Grade stets fort, Magendruck und Neigung zur 
UVebelkeit hörten schon seit einigen Wochen gar nicht auf, Die 
Anamnese blieb dem Verf, aus dem langen Examen unklar. Aber 
aus äusserlicher Untersuchung des Leibes ergab sich bedeutende 
'Fumeascenz der fast bis zum Becken und weit über die Linea 
alba nach links hinreichenden harten Leber, Dass hier nicht 
an Heilung zu denken war, wenn in dieser Destruction die 
Ursache des Uebels laz, ergab sich sogleich. Doch musste man 
wenigstens versuchen , das Uebel zu lindern oder erträglich zu 
machen. Der nach Umständen angezeigte verschiedene Gebrauch 
von Aloe, Calomel, Jalappe, Gratiola, Fel taurz, Rheum, 
Chelidon. Tarax. eic. brachte nur in grossen Gaben Oeffnung, 
Die häufige Wiederkehr heftig schneidender Schmerzen durch 
den Unterleib konnte ihre anhaltend fortgesetzte Anwendung 
nicht aufheben. Das gegen die cardialgischen Zufälle gegebene 
Ol. chamom. aeth. und Magist. Bism. wurden meist gleich nach 
dem Einnehmen wieder ausgebrochen und wurden sie ja behal- 
ten, so beschwichtigten sie jene Zufälle durchaus nicht. Als 
D. indess, der Beobachtungen von Wallace eingedenk, Chlor- 
wasser zum Einreiben in die Lebergegend und innerlich, in all- 
mählig steigenden Gaben, bis zu + Pfunde in 24 Stunden, ge-
	        
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