il. Pathologie, Therapie und medjeinische Klinik, 131
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vorzutreten schien, Salmiak in einem Baldrianaufgusse nehmen,
Als er aber am fünften Tage ganz dieselben Erscheinungen vor-
fand, Pat. auch jetzt wieder zur gewolinten Zeit einen Frost-
anfall bekam, ohne dass irgend eine Spur von Apyrexie vorher-
gegangen wäre, 80 müsste er noch kräftigere Maassregeln er-
greifen, Nur zwei Fälle konnten hier eintreten, entweder war
die Krankheit eine Febris tertiana, die durch die ungewöhn=
liche Heftigkeit und Verlängerung ihrer Paroxysmen jede fieber-
freie Zeit unmöglich machte und folglich ein wahrer Hemitri-
(acus Celsi, uder es war eine Febris continua continens, die
sich mit einer Tertiana complicirt hatte, und folglich die soge-
nannte Tritäophya, Für ersteren Fall sprach der Umstand, dass
eine einfache Tertiana vorangegangen war, die also nur in diese
heftige pathologische Form ausgeartet zu seyn schien. Letz-
terer Fall beurkundete sich zwar in dem ganzen Status prae-
sens, der die genannte Complication, der Hauptsache nach,
wirklich treu darstellte; nur wurde diese Schlussfolge durch die
schon erwähnte Thatsache zurückgewiesen , dass die Krankheit
ursprünglich das Bild eines einfachen Tertianfiebers geliefert
hatte. - Demnach glaubte M. triftige Gründe zu habeo, sich für
die Annahme des ersteren Falles zu entscheiden. In Erwägung
aller Umstände glaubt M. jetzt mit der Anwendung des schwe-
felsauren Chinins nicht länger säumen zu dürfen. Der.Urbe-
schaffenheit des Fiebers entsprach dies Mittel vollkommen , und
dem misslichen Umstande, dass es hier in der Fieberhitze zu
verabreichen war, da man es sonst nur in Apyrexieen nehmen
lässt, konnte durch die Auswahl einer passenden Form und
durch Hinzufügung nöthiger Corrigentien auch begegnet werden,
M. verschrieb daher vier Unzen eines Valeriana-Aufgusses, dem
er 12 Gran Chinio, 2 Scrupel verdünnter Schwefelsäure und
den nöthigen Syrop beimischen liess. Pat. nahm hiervon stünd-
lich einen Esslöffel voll. Diese Mischung bekam vortrefflich.
Die Fieberwallung wurde kaum dadurch vermehrt, was wohl
hauptsächlich der hinzugesetzten Schwefelsäure beizumessen war,
und der ganze Hemitritäus verlor allmählig 80 an Kraft, dass
der Kranke, nachdem das Mittel noch einige Male wiederholt
worden war, in einigen Tagen von allen Leiden befreit war,
Die Nachcur bestand bei zweckmässiger Diät, in längerem Nach-
gebrauch des trefflichen Specificums , und war mit dem Darrei-
chen des Elix, Aurant, composit. und anderer Stomachica be-
schlossen. — Der Mann erlitt kein Recidiv und erfreut sich
einer ungetrübten Gesundheit. [Hufeland’s Journ. d, pract,
Heilk, 1837. Nov. |
73. Febris variolosa sine variolisz von Dr.
MzuLHOosE zu Barleben bei Magdeburg. Fälle von Pockenfie-
ber ohne Pockeneruptiou finden sich von älteren und neueren
Beobachtern aufgezeichnet. Schon Ludwig rechnet sie zu deu
G*