Full text: (Neueste Folge, Band 7 = 1838, No 1-No 8)

112 HL Chirurgie und Ophthalmologie, 
von diesen drei Flüssigkeiten man anzunehmen hat, werden die 
begleitenden Umstände mehr oder weniger bestimmt anzeigen, 
Von dem plötzlichen Durcchbruche einer ım Unterleibe angesam- 
melten serösen Flüssigkeit ist dem Verf. kein Fall vorgekom- 
men. [Hamb. Zeitschr, fi d. ges. Medic. Bd, VI. Hft. 4.] 
60. Gänzliche Zerstörung der Genitalien we- 
gen unterlassener Operation der Phimosis; vom 
Amtsphysicus Dr. Enromanx in Dresden. Wie gefährlich die 
unterlassene Operation der Phimosis in solchen Fällen sei, wo 
angesammelte Unreinigkeit und Krankheitsschärfe zwischen der 
Eichel und Vorhaut, welche oft höchstens eine erbsengrosse 
Oeffnung zum Abflusse des Urins darbietet, nicht entfernt wer- 
den kann, hat E. in 2 vernachlässigten Fällen, bestätigt gefun- 
den, 1) Bei einem Manne von einigen 60 Jahren. Die beiden 
Testikel hatten eine sehr ansehnliche Grösse und die bedeckte 
Eichel einen bedeutenden Umfang erhalten, indem er nie den 
Unrath, welcher sich auf und hinter der Eichel ansammelte, 
entfernt hatte. Ungeachtet der angewendeten Einspritzungen 
hatten sich fressende Geschwüre hieraus erzeugt, welche, da 
Pat. die Operation verabscheute, dergestalt um sich griffen, 
dass der‘ ganze Penis endlich, durch Eiterung verstört, völlig 
verloren gegangen und statt dessen eive tiefe, bis in die Urin- 
blase dringende , eiternde Oeffnung zurückgeblieben war, Das 
abzehrende Eiterungsfieber führte im Verlaufe eines Jahres sei- 
nen Tod herbei. 2) Einen ähnlichen Fall von gleicher Ursache 
sah E, bei einem Manne von 30 Jahren, Hier aber hatte die 
Kiterung mit Zehrlieber ausser dem männlichen Gliede auch 
beide Testikel mit den Samensträngen und Scrotum gänzlich zer- 
stört. In diesem Zustande ging Pat. dennoch öfters eine Meile 
weit vom Lande in die Stadt, bis seine Kräfte nach und nach 
sanken, [v. Gräfe’s u. v. Walther’s Journ, f. Chir. u, Augen- 
heilk, Bd. XXYI. Hft.3.] 
61. Verschlossener After (Atresia anz?); vom 
Wundarzt ScnunLen in Calw.‘ Ein Frau gebar den 20. Febr. 
1837. einen gesunden Knaben, welcher aber 3 Tage lang keine 
Oeffnung hatte, weshalb dem Kinde ziemlich viel Mannasatı, 
von der Hebamme verordnet wurde. Da dieser aber fruchtlos 
blieb und das Kind immer unruhiger wurde, wollte die Heb- 
amme demselben ein Klystier geben, fand aber den After feh- 
Jend. Jetzt wurde S. gerufen und fand den Bauch des Kindes 
sehr stark aufzetrieben and hart, auch hatte sich das Kind 
schun ein Paar Mal erbrochen, S. fand den After gänzlich ver- 
schlossen; die Stelle, an welcher sich das Orific, ant befinden 
sollte, war mit einer kleinen, queren Hautfalte bezeichnet; 
eine deutliche Fluctuation an dieser Stelle konnte man nicht 
fühlen. Unter dieser Hautfalte machte S. einen Einstich mit dem 
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