Full text: (Neueste Folge, Band 6 = 1837, No 17-No 24)

70 1. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
tracken wird, während zugleich das Serum hochgelb 'erscheint 
und das Fieber mit verstärkter Gewalt und veränderten Sym- 
ptomen auftritt, so ist wohl der Schluss nicht übereilt, dass 
eine Störung der kritischen Abscheidung vorgegangen und dass 
diese durch Zurückhaltung und Anhäufung der auszuscheiden- 
den Stoffe im Blute Ursache einer Veränderung geworden sel, 
die nun als nene, der vorhergehenden gleichsam eingeimpfte 
Krankheit betrachtet werden muss, die die erstere wenigstens 
für den Augenblick verdrängt, oder suspendirt und ihren eige- 
nen Entwickelungsprocess begiont. Verfolgt man diese Ansicht 
weiter, so kommt man zu der wahrscheinlichen, früher schon 
ausgesprochenen Vermuthung, dass aus jenen Stoffen, unter ge- 
wissen noch nicht vollständig bekannten Bedingungen, ein neuer 
Stoff, das Contagium, sich entwickelt, oder zusammentritt und 
hiermit möchte wohl die Grenze dessen erreicht seyn, was sich 
auf dem jetzigen Standpuncte über die materielle Ursache des 
einfachen und contagiösen Typhus ohne gewagte Hypothese sa- 
gen lässt, Was nun das Wesen beider anlangt, so scheint dem 
Verf. solches aus einer eigenthümlichen Gruppe von Erscheinun- 
gen zu bestehen, die insgesammt auf Störung des Gefärs- und 
Nervenlebens hinweisen und ebenfalls stufenweise Fortschrei- 
tung und Entwickelung bemerken lassen. Diese Stufen sind: 
Umnebelung der Sinne, Betäubung, Delirium, Krampf, Läh- 
mung, Collapsus und Zersetzung der flüssigen und festen Be- 
standtheile. Alle diese Erscheinungen lassen sich ableiten theils 
von vermehrtem Venenturgor, theils von unregelmässiger Verthei- 
lung und Schwächung der Nerventhätigkeit, die, soweit sichere 
Beobachtungen gehen, wahrscheinlich zuletzt auf organische 
Störung im Hirn- und Rückenmarke selbst, Exsudation, Infil- 
tration und Erweichung hinausläuft, während das Gesammtbild 
der ganzen Krankheit auffallende Analogie mit den bekannten 
Wirkungen erhitzender Getränke und narcotischer Gifte darbie- 
tet. Unter diesen analogen Erscheinungen ist Turgescenz der 
Venen eine der‚,ersten, allgemeinsten und anhaltendsten, Alle 
Hautvenen über den ganzen Körper sind aufgetrieben und über 
das Doppelte des gewöhnlichen Durchmessers erweitert, was 
sich besonders deutlich an Händen, Hals, Stirn, Schläfen und 
Conjunctiva wahrnehmen lässt. Sie erscheinen dabei zugleich 
weniger gestreckt als im mittlern Grade der Turgescenz und 
im entgegengesetzten Zustande des Collapsus, woraus sich ver« 
muthen lässt, dass sie nicht nur im Durchmesser , sondern auch 
in der Richtung der Axe erweitert werden. Diese Erweiterung 
vermehrt sich zur Zeit der Exacerbation, ist aber auch in kür- 
zern Zwischenräumen einer unregelmässigen, oft nur örtlichen 
Zu- und Abnahme unterworfen, zeigt sich im Ganzen mehr 
in den grossen und mittlern, als in den kleinen Gefässen und 
hält oft bis zum letzten Zeitraume, d. 1, selbst dann noch an; 
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