Full text: (Neueste Folge, Band 6 = 1837, No 17-No 24)

66 I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
Menschen unter Symptomen der asiatischen Cholera, doch selten 
erschien dieselbe so ausgeprägt wie im Jahre 1831. Fast jeder 
Kranke hatte einzelne Zufälle der Cholera, die Höhe der 
Krankheit erreichten aber Wenige. . Meist wurden im An- 
fange alte Leute und Kinder ergriffen, nachdem sie mehrere 
Tage an wässerigen, erschöpfenden Diarrhöen, selbst an Ruhren 
gelitten hatten, der Tod erfolzte erst nach wenigen Tagen 
selbst olıne kalte Zunge, ohne vollkommene Pulslosigkeit und 
Kälte der Extremitäten, ohne Aufhören aller Ausleerungen, 
Heiserkeit der Stimme war nicht so häufig bei Cholerakranken 
als im Jahre 1831, doch klagten sie mehr über Brennen in der 
Maxengrube, über hefıige Kopfschmerzen und krampfhafte Be- 
schwerden. Erst am 27. Aug. sah ich die erste vollkommen 
ausgebildete Cholera und dennoch lebte der Kranke fünf Tage 
und starb im Reactionsstadium unter typhösen Symptomen, Nach 
dieser Zeit folgten mehre neue Erkrankungen, erreichten aber 
nie die Höhe als im Jahre 1831. Fast alle Kranken erreich- 
ten das Reactionsstadium, was in der frühern Epidemie erst 
in der zweiten Woche eintrat. Diarrhöen, gewöhnliche Brech- 
durchfälle kamen fast zahllos vor, doch konnte fast immer der 
Ausgang in Cholera verhütet worden, was 418531 nicht immer 
gelang. Diarrhoea cholerica, sich durch flockige, geruchlose 
Ausleerungen auszeichnend, wurde immer beseitigt, schuell ein- 
tretende Schweisse, schnelle Beseitigung der Ausleerungen Ver- 
hüteten immer den Uebergaug in Cholera, Gleichzeitig traten 
Wechselfieber auf, was nie 1831 der Fall war. Sie haben 
jetzt so zugenommen, dass die Cholera mit ihnen im gleichen 
Verhältnisse abnimmnt. Sie waren meist Quotidian-, seltener 
Tertian-, am seltensten Quartanfieber , hatten‘ aber ein ausge- 
zeichnetes Froststadium und selbst Kranke, die lange an Diar- 
rhöe litten, bekamen zuletzt Wechselfieber. Nach diesen Be- 
obachtungen scheint es mehr als wahrscheinlich, dass die Cho- 
lera in Eurgpa dem Wechselfieber weichen wird. Dass sie die 
meiste Aehnlichkeit mit bösartigen Wechselfiebern hat, haben 
schon mehre Aerzte behauptet, ihr jetziges Auftreten an un- 
serem Orte macht diese Ansicht noch wahrscheinlicher. Die 
Wirksamkeit des Opiums bestätigte sich bei allen Fällen, in 
denen man zeitig eine Behandlung einleiten konnte, besonders 
Diarrhöen und Brechdurchfälle mit schmerzhalten Symptomen 
verbunden, wichen demselben ganz sicher, selbst im Jahre 
1831 war das Opium eins der grössten Mittel in der Cholera, bei 
der jetzigen Epidemie übertrifft es fast alle andern Mittel, 
Wo eine Veränderung in der Qualität der Ausleerungenh ein- 
tritt, kommt es nicht zur Cholera, dies haben meine Beobach- 
tungen hinlänglich erwiesen. Bei Choleradurchfällen kleiner 
Kinder leisteten deshalb besonders das salzsaure Eisen herrliche 
Dienste, und dieser Wirkung verdankt auch das Calomel seine 
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