Full text: (Neueste Folge, Band 6 = 1837, No 17-No 24)

r6 11. Chirurgie und Ophthalmologie, 
hintern Lebergegend, wobei sie keinen Schmerz in der Milz- 
gegend verspürte. Ganz krank erreichte sie am 1, Juni Lusa- 
czowitz, wo sie sogar in Delirien verfiel. Auf eine Dosis Rha- 
barber und Bittersalz. erbrach sie am 6. Juni 24 Mal sehr viele 
grüne und bittere Stoffe, und hatte hierbei 32 flüssige Stühle, 
welche eine grosse Schwäche hinterliessen, und mehrtägige 
Stuhlverstopfung bewirkten, welche vermittelst der Sennesblät- 
ter gehoben wurde, Am 17. Juni begann sie das Mineralwas- 
ser zu trinken, von welchem sie wegen beständigen, heftigen 
Durstes täglich 16 Gläser verbrauchte, wobei der Unterleib be- 
deutend anschwoll, so dass sie nur mit Beschwerde athmen 
konnte; der Urin floss sparsam ab. Während der Zeit wurde 
der Schmerz in der Lebergegend immer heftiger, benahm ihr 
oft den Athem, steigerte sich beim Sitzen und Wenden des 
Körpers , und wurde nur bei Tage in aufrechter Stellung, Nachts 
in der Rückenlage etwas geringer. Am ersten Juli verliess sie 
Lusaczowitz mit sehr angeschwollenem Unterleibe; nach ihrer 
Rückkehr trank sie noch einige Flaschen Sauerbrunnen, Der 
Bauch wurde immer grösser und schwerer, so dass sie kaum 
mehr gehen konnte. Der Wundarzt sagte ihr, dass sie an Le- 
ber= und Milzverhärtung leide, und verordnete erweichende 
Umschläge. Io der zweiten Hälfte des Juli röthete sich die 
Nabelgegend unter vermehrten Schmerzen, und bald fand kein 
Zweifel statt, dass sich hier ein Abscess bilde, der auch wirk- 
Jich unter dem Fortgebrauche der warmen Umschläge am 20, 
Sept. unterhalb des Nabels aufbrach und eine Menge Eiter ent- 
Jeerte, worauf bedeutende Erleichterung erfolgte, und der Ap- 
petit einigermaassen zurückkehrte, Die Umgebung der Abscess- 
öffnung blieb hart , ‚“geschwollen, sehr empfindlich bei Berüh- 
rung und überhaupt der Sitz grosser Schmerzen, welche mit 
den früher beschriebenen Schmerzen in der Milz- und Leberge- 
gend unter Morgen - Remissionen und Abendverschlimmerungen 
fortdauerten, am 24. Oct., wo die Kranke ein Geräusch, wie 
vom Zerbrechen eines harten Körpers, in der Geschwulst ver- 
nahm, den höchsten Grad erreichten und einige Tage hindurch 
keinen Augenblick aussetzten, Unter unbeschreiblicher Qua; 
bemerkte sie am 27. Oct. einen harten Körper aus der Abscess- 
öffaung hervorragen, den sie unter den furchtbarsten, bis zur 
Anwandlung von Ohnmacht steigenden Schmerzen mit den Fin- 
gern herauswühlte, und so einen taubeneigrossen Gal- 
lenstein zu Tage förderte, der sogleich in zwei Stücke zer- 
fiel. Seit dem Abgange dieses Steines fühlte die Kranke be- 
deutende Erleichterung in der Lebergegend, Am 18. Nov., we 
A. zu der Kranken gerufen wurde, fand er sie in folgendem 
Zustande: Mässige Abmagerung, der Puls etwas beschleunigt; 
härilich, ‚Abends Frösteln mit folgender Wärme, Nachts mässi- 
ger Schweiss, guter Appetit, starker Durst, Magendrücken nach 
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