470 u Materia medica und Toxikologie.
jedes mit 2 Gran Phloridzin, wonach der Anfall gleich aus-
blieb, auch bekam Pat., der die Pulver noch ein Mal wieder-
holen liess, keinen Rückfall. 2) Bei einer 30jährigen Frau,
die zwei Mal einen leichten Anfall vom Tertianfieber gehabt
hatte, konnte der Verf. das Phloridzin ebenfalls nicht sofort an-
wenden, weil dem Anfalle jedes Mal Erbrechen einer schlei-
migen, zähen Materie kurz vorhergiog. Hiergegen verordnete
er zuerst Saturation von Kalt carbonicum mit Succ, Citrı , die
aber, zugleich mit Aufhören des Erbrechens, schon bedeutende
Gelindigkeit des dritten Fieberanfalls bewirkte, Pat. nahm dar-
auf 2 Tage alle 2 Stunden 4 Gran Phloridzin, worauf am näch-
sten Fiebertage nur noch leichte Fieberbewegungen eintraten,
die jedoch, ohne Rückfall, vollständig ausblieben , als mit dem
Phloridzin, wie angegeben, noch 2 Tage fortgelahren worden
war, 3) Bei einem 22jährigen Fleischergesellen, der an star-
kem Tertianfieber, ohne gastrische Complication , litt, in dessen
Folge der Harn bedeutendes Sedimentum lateritium zeigte,
konnte L. das Phloridzin ohne Vorgang anderer Mittel. prüfen,
Vor dem dritten Anfalle gab ihm der Verf, das Phloridzin
zweistündlich zu 4 Gran, ferner in zweitägigen Zwischenräu-
men zu 8 Gran, dann zu 16 Gran und endlich zu 20 Gran, so
dass Pat. zuletzt 567 Grau genommen hatte, Nichts desto we-
niger wollte das Fieber weder aufhören, noch auch irgend ge-
Hnder werden, L, verordnete daher jetzt zweistündlich 2 Gran
Chinin, sulph., worauf schon der nächste Fieberanfall, nach-
dem Pat. im Ganzen nur 16 Gran Chinin, sulph. genommen,
ganz und ohne Rückfäile ausblieb. — Die beiden ersten Fälle
scheinen nun zwar für fiebervertreibende Kraft des Phloridzius
zu sprechen. Erwägt man aber, dass dies Mittel beide Male
nicht gleich zu Anfange der Krankheit gereicht werden konnte
und die vorhergehenden Mittel gegen den Gastricismus, auch ohne
alle eigentliche Febrifuga, häufig eine leichte Tertiana vernalis
geheilt haben, so muss man annehmen, dass jene beiden
Fälle noch nichts zu Gunsten des Phloridzins bewiesen, Der
dritte Fall spricht dagegen direct gegen die von de Koninck
mitgetheilten Resultate. Da jedoch zur Erforschung der Wirk-
samkeit ‚eines Mittels eine Beobachtung allein nicht gnügen
kann, so setzte L. im Aug. und Sept, d. J. seine Versuche
Fort. Um diese Zeit waren Wechselfieber nicht selten und
wurden gewöhnlich von Gastricismus begleitet, nach dessen
Hebung meist schon die Anfälle ausblieben. Wo dies aber der
Fall nıcht war, wichen sie kleinen Gaben Chinin und machten
nur selten Rückfälle, . Nichts desto weniger konnte L. mit dem
Phloridzin keinen einzigen Fieberkranken heilen, bei dem er
dasselbe anwendete, 4) Ein &8jähriger Knabe hatte eine Quo-
tidiana, die regelmässix geren 9 Uhr früh den Anfall machte
und mit Erbrechen r-“-= Wachdem er einige Tage eine Sa-
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