Full text: (Neueste Folge, Band 6 = 1837, No 17-No 24)

470 u Materia medica und Toxikologie. 
jedes mit 2 Gran Phloridzin, wonach der Anfall gleich aus- 
blieb, auch bekam Pat., der die Pulver noch ein Mal wieder- 
holen liess, keinen Rückfall. 2) Bei einer 30jährigen Frau, 
die zwei Mal einen leichten Anfall vom Tertianfieber gehabt 
hatte, konnte der Verf. das Phloridzin ebenfalls nicht sofort an- 
wenden, weil dem Anfalle jedes Mal Erbrechen einer schlei- 
migen, zähen Materie kurz vorhergiog. Hiergegen verordnete 
er zuerst Saturation von Kalt carbonicum mit Succ, Citrı , die 
aber, zugleich mit Aufhören des Erbrechens, schon bedeutende 
Gelindigkeit des dritten Fieberanfalls bewirkte, Pat. nahm dar- 
auf 2 Tage alle 2 Stunden 4 Gran Phloridzin, worauf am näch- 
sten Fiebertage nur noch leichte Fieberbewegungen eintraten, 
die jedoch, ohne Rückfall, vollständig ausblieben , als mit dem 
Phloridzin, wie angegeben, noch 2 Tage fortgelahren worden 
war, 3) Bei einem 22jährigen Fleischergesellen, der an star- 
kem Tertianfieber, ohne gastrische Complication , litt, in dessen 
Folge der Harn bedeutendes Sedimentum lateritium zeigte, 
konnte L. das Phloridzin ohne Vorgang anderer Mittel. prüfen, 
Vor dem dritten Anfalle gab ihm der Verf, das Phloridzin 
zweistündlich zu 4 Gran, ferner in zweitägigen Zwischenräu- 
men zu 8 Gran, dann zu 16 Gran und endlich zu 20 Gran, so 
dass Pat. zuletzt 567 Grau genommen hatte, Nichts desto we- 
niger wollte das Fieber weder aufhören, noch auch irgend ge- 
Hnder werden, L, verordnete daher jetzt zweistündlich 2 Gran 
Chinin, sulph., worauf schon der nächste Fieberanfall, nach- 
dem Pat. im Ganzen nur 16 Gran Chinin, sulph. genommen, 
ganz und ohne Rückfäile ausblieb. — Die beiden ersten Fälle 
scheinen nun zwar für fiebervertreibende Kraft des Phloridzius 
zu sprechen. Erwägt man aber, dass dies Mittel beide Male 
nicht gleich zu Anfange der Krankheit gereicht werden konnte 
und die vorhergehenden Mittel gegen den Gastricismus, auch ohne 
alle eigentliche Febrifuga, häufig eine leichte Tertiana vernalis 
geheilt haben, so muss man annehmen, dass jene beiden 
Fälle noch nichts zu Gunsten des Phloridzins bewiesen, Der 
dritte Fall spricht dagegen direct gegen die von de Koninck 
mitgetheilten Resultate. Da jedoch zur Erforschung der Wirk- 
samkeit ‚eines Mittels eine Beobachtung allein nicht gnügen 
kann, so setzte L. im Aug. und Sept, d. J. seine Versuche 
Fort. Um diese Zeit waren Wechselfieber nicht selten und 
wurden gewöhnlich von Gastricismus begleitet, nach dessen 
Hebung meist schon die Anfälle ausblieben. Wo dies aber der 
Fall nıcht war, wichen sie kleinen Gaben Chinin und machten 
nur selten Rückfälle, . Nichts desto weniger konnte L. mit dem 
Phloridzin keinen einzigen Fieberkranken heilen, bei dem er 
dasselbe anwendete, 4) Ein &8jähriger Knabe hatte eine Quo- 
tidiana, die regelmässix geren 9 Uhr früh den Anfall machte 
und mit Erbrechen r-“-= Wachdem er einige Tage eine Sa- 
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