Full text: (Neueste Folge, Band 6 = 1837, No 17-No 24)

2 I Pathologie, Therapie und medicinische Klinik. 
cholie zu betrachten? Krörtert von Dr, Wantren in 
Baireuth.. Wie es einen zu engen Thorax giebt, so einen ähn- 
lichen Unterleib, in dem die von ihm umschlossenen Einge- 
weide in gleicher Weise weder intensiv, noch extensiv Vvoll- 
kommen entwickelt sind, als dort Lungen und Herz, . daher 
auch so construirte Individuen von dieser Seite leichter tief ein- 
greifenden Uebeln unterworfen sein müssen, Bei dem Kranken 
des vorliegenden Falles, in dem. sich die volle, weite Brust 
auf Kosten des Unterleibs entwickelt hatte, war die geringe 
Weite des Raums des Unterleibs zu der mehr als gewöhnlichen 
der Brust in namhaftem,, sehr auffallendem Missverhältniss, 
Deshalb bekam Pat. auch nie leicht Katarrhe und stellten sich 
ja, obgleich nur höchst selten, die ersten Zufälle derselben ein, 
so verblieb es bei diesen, Dagegen hit er desto mehr an häu- 
figer Flatulenz, langsamer und schwerer Verdauung, geringem 
Appetit mit überwiegendem Durst, fadem, schleimigem Ge- 
schmack bei meist rauher, weisslich belegter Zunge und trä- 
gem, trockenem Stuhl, . öfteren Congestionen nach dem Kopf 
und häufiger hypochondrischer. Verstimmung. Hämorrhoiden, 
mit welchem Namen man so oft tief verborgene, schwer zu 
bestimmende Unterleibsleiden bezeichnet, wurden als Ursache 
dieser Erscheinungen, als sie sich später zum wirklichen, tielen 
hypochondrischen Uebel ausgebildet hatten, vielfach von Aerz- 
ten supponirt und Pat, fand in Zeiten, in welchen diese hy- 
pochondrischen Zufälle milder waren, darin viel Beruhigung 
und Hoffnung für die Zukunft, obgleich diese nie ganz erfüllt 
wurde, Alle, ein tiefes Unterleibsleiden verrathenden Erschei- 
aungen nahmen vielmehr mit den Jahren zu und die hypochon- 
drischen Anfälle zeigten sich endlich nicht nur andauernder, 
sondern auch im tiefern Umsichgreifen ‚von, grösserer Beziehung, 
so dass ;sich mit allmähliger Zunahme derselben bestimmt 
bezeichneter Druck im Unterleibe einfand, der den Pat. 
pie mehr ganz verliess und gleichzeitig die Hypochondrie in 
wirkliche Melancholie überging, die zwar anfangs palliative 
Heilung zuliess, aber endlich mehrere Jahre mehr oder weni- 
ger heftig unausgesetzt bis zum Tode anhielt., Wie bei jeder 
psychischen Krankheit Blödsinn als nothwendiger End- und 
Schlusspunet zu betrachten ist, wenn sie alle Stufen der vollen 
Entwickelung durchläuft, so strebt nothwendig die Hypochon- 
drie zur Melancholie als der höher entwickelten, ihr am näch- 
sten stehenden Krankheitsform, die selbst in Blödsinn überge- 
hen wird, wenn sie unheilbar durch frühern Tod im gehörigen 
Verlaufe nicht abgekürzt wird. Die Krankheiten stehen unter 
sich in tiefem, innigem Zusammenhange und scheinen in ver- 
schiedener Gliederung nur Ein grosses Ganzes auszumachen, in 
dem die niedriger stehenden ir mehr und mehr steigender Evo- 
Aution bis zu einer gewissen Höhe, der Blüthe, sich eutwickeln. 
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