450 1, Pathologie, Therapie und medicinische Klinik,
der Brust mit Herzklopfen und Beengung des Athems. Den
audern Tag ward S, gerufen und traf die Kranke mit vermehr-
tem und angestrengtem Athem aufrecht im Bette sitzend an,
Ohne das Gefühl. von Oppression zu vermehren, konnte sie
nicht auf dem Rücken liegen und bei den Seitenlagen traten fast
erstickende Zufälle ein. Der Herzschlag war stark, frequent
und in weiter Ausdehnung sichtbar, von Zeit zu Zeit bemerkte
man ihn unregelmässig. Der Puls war ebenfalls frequent,
etwas gespannt, voll und bisweilen intermittirend oder aryth-
misch., Das Gesicht hatte einen eigenen Ausdruck von Angst,
Husten ’erfolgte in längern oder kürzern Zwischenräumen, er
war schmerzhaft und das Angstgefühl vermehrend. — Das
Heilverfahren war Anfangs ein streng antiphlogistisches mit all-
gemeinen und örtlichen Blutausieerungen; hatte aber nicht den
geringsten guten Erfolg. Mit Zunahme der Athmungsbeschwer-
den und den Unregelmässigkeiten des Herzschlags unter Zufäl-
len von Erguss von Flüssigkeiten in die Brusthöhle steigerte
sich die Krankheit dergestalty dass der Tod plötzlich am 14,
Tage der Krankheit eintrat. Das Ergebniss der Krankheit war
folgendes: 1) Das Herz, mit dem Herzbeutel ganz verwachsen,
hatte eine ansehnliche Grösse, Der Herzbeutel schien dabhei
sehr verdickt zu seyn und seine Substanz hiess sich viel härter
und straffer als gewöhnlich anfühlen. Auf der innern und mit
dem Herzen verwachsenen Fläche des Herzbeutels bemerkte
man eine etwa 2 Linien dicke, hautartige Lage geronnener und
arganisirter Lymphe, durch welche die Verwachsung des Herz-
beutels und Herzens vermittelt ward. Dieses hautartige Gebilde
hing mit dem Herzbeutel ziemlich fest, mit dem Herzen aber
nur lose zusammen. Nach Entfernung desselben zeigte sich die
ganze Oberfläche des Herzens von einer weissen, fettartigen
und rauhen Beschaffenheit, so dass die Muskelsubstanz in Fett-
masse verwandelt worden seyn musste, Diese organische Ma-
tamorphose nahm bereits das ganze Herz ein, indem nur eine
äusserst dünne Partie der Muskelsubstanz gegen die Herzkam-
mer verschont blieb. — 2) Der linke Pleurasack enfhielt eine
serös-eitrige Flüssigkeit, die gleich beim Einschneiden in die
Koke Pleuracavität stromweise hervordrang und über drei Maass
betrug, Von der linken Lunge fanden sich nur noch Rudimente
an der Theilung des linken Luftröhrenastes. Der kleine Rest
der vorhandenen Lungensubstanz war ganz compact und un-
durchdringlich; eine Fortsetzung der Luftröhrenäste konnte nicht
aufgefunden werden. Der ganze linke Pleurasack war mit
Pseudomembranen bedeckt und sein Gewebe beträchtlich aufge-
lockert. Der rechte Pleurasack enthielt etwas mehr Serosität,
als im gesunden Zustande; das Pleuragewebe war wenig krank-
haft verändert und die rechte Lunge zeigte sich ganz gesund,
[Heidelberger medic, Annaler, Bd. II, Hft, A.)
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