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NL. Chirurgie und Ophthalmologie, 
stürzte, indem er einen Scheffel Getreide auf dem Rücken trug, 
von einer Leiter und fiel mit Heftigkeit auf den Stiel einer 
unten stehenden Hacke, so dass durch den Stiel das Mittel- 
fleisch und der hintere Theil des Scrotums und der Harnröhre 
getroffen wurde. Die durch den gewaltigen Stoss bewirkte 
Quetschung war sehr bedeutend, so dass der nach 12 Stunden 
herbeigerufene Verf, Penis und Scrotum, so wie das ganze Pe- 
rinäum und den Unterleib bis zum Nabel hinauf, enorm ange- 
schwollen und alle diese Theile von der ausserordentlichen 
Menge des darin ergossenen und stockenden Blutes ganz schwarz 
von Farbe fand, während der Mann heftige Schmerzen empfand 
und von einem Wundfieber ergriffen war, Ein öfteres, sehr 
schmerzhaftes Drängen zum Urinlassen war zugegen, ohne dass 
ein Tropfen Urin gelassen werden konnte. Die Einbringung 
des Catheters war bei der starken Anschwellung des Penis un- 
möglich. . Es wurden Umschläge von einer Mischung aus con- 
centrirter Arnica- Tinctur, mit Wasser verdünnt, gemacht und 
junerlich die genannte Tinctur stündlich in Gaben von einem 
Tropfen angewandt, Schon nach 6 Stunden hatte sich die An- 
schwellung so weit vermindert, dass der Catheter eingebracht 
und eine Quantität Urin, mit vielem Blute vermischt, ausgeleert 
werden konnte, Durch die fortgebrauchten Arnica - Umschläge 
und die alle 3 Stunden gereichte Tinctur verlor sich das Fieber 
bald, es erfolgte ruhiger Schlaf, die Schwärze der gequetschten 
Theile und die Anschwellung derselben wurde mehr und mehr 
vermindert, der Urin konnte freiwillig gelassen werden und 
die Besserung machte rasche Fortschritte. Es zeigte sich aber, 
dass die Haroröhre in der Nähe des Blasenhalses eine Verle- 
tzung erlitten hatte, wodurch eine Infiliration des Urins in das 
Zellgewebe des Mittelfleisches herbeigeführt wurde, Es bildete 
sich ein Abscess, der sich von selbst öffnete uud Kiter ergoss, 
worauf sich eine Urinfistel zeigte, aus welcher der Urin tro- 
pienweise abfloss, Bei Reinlichkeit und bei den fortgesetzten 
Arnica - Umschlägen verkleinerte sich aber die Fistelöffnung, der 
Urin konnte auf natürlichem Wege immer freier ansgesondert 
werden und in 14 Tagen erfolgte die Schliessung und Heilung 
der Fistel durch die Kraft der Natur vollständig. Der schwer 
Verletzte wurde vollkommen hergestellt. [Med. Zeit, v. Vereine 
fi Heilk, in Pr. 1837. Nr. 37.] 
195. Operation einer Fistula vesico-vagina- 
ZIısz von Dr. Scnverre zu Mühlheim am R. Kine Frau konnte 
bald nach der Entbindung ihren Urin nicht halten, Als S. 4 
Wochen nach der Geburt zur Berathung gzezozen wurde, fand 
er eine Oeffnung, zum Theil in, grösstentheils aber über dem 
pbern Rande des Schliessmuskels der Harnblase in dem Körper 
derselben und so gross, dass man 2 Finger neben einander ge- 
Segt, leicht: durchführen kuunie, 14 Tage später liess S, die 
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