U. Chirurgie und Ophthalmologie,
schöpft, die Blutungen aus der Intercostalis zu stillen und da+
durch die- Gefahr des Extravasats in der Brusthöhle zu besei-
ugen. Durch Larrey, Chelius und Richerand ist es
bewiesen, dass die Unterbrechung der Respiration in einem
Brustfellsacke nicht tödlich ist, dass die Extravasate sich bei
gehöriger Behandlung aufsaugen und dass die wahre Indication
für den Wundarzt nicht die Dilatation der Wunde und die
Unterbindung der Intercostalis, sondern die unmittelbare Schlies-
sung der Wunde, ist, — Im Dechr. 1800 wurde. ein Infanterist
durch einen dicht aufgesetzten Büchsenschuss unter dem rechten
Schlüsselbeine verwundet und zum Verband gebracht. Die erste
Rippe war in der Länge ‚von einigen Zollen zerschmettert und
die Kugel hatte ihren Ausgang hinten zwischen dem Schulter-
blatte und den.Halswirbeln genommen. Der Eingang war so
weit, dass man den obern Lobus des Lungenflügels und seine
zitternde Bewegung sehen konnte, demolngeachtet ging der
Verwundete, nachdem die Wunde mit Charpie verbunden war,
zu Fusse weiter und der Verf. hat nichts mebr von ihm ge-
hört. [Heidelb. med. Annal, Bd. TIL. Hft. 3.}
192. Lebensgefährliche Erschütterung der
Unterleibsorgane; vom Kreis - Chirurzus Mon. zu Nicolai
in Oberschlesien, Ein junger kräftiger Mann fiel von einer
Leiter und stürzte mit grosser Gewalt, während dieselbe um-
fiel, auf den Baum der Leiter, besonders mit der Oberbauch-
gegend, Wenige Minuten darauf fand M. den Kranken in ful-
gendem Zustande; das Gesicht wachsgetb, eingefallen, die Au-
gen matt, gebrochen, wie bei einem Sterbenden, die Nase kalt,
die Lippen bleich, das Athemholen klein, kurz und beschleu-
nigt, kaum bemerkbar, die Extremitäten kalt, den Puls ausser
tzend, klein, zuweilen fast gar nicht fühlbar, fadenförmig,
Mangel aller Besinnung und Unvermögen zu sprechen. Die ge-
schilderten Symptome wechselten mehrere Male mit einem sol-
chen Zustande, dass man glaubte, der Kranke habe seinen
Geist bereits aufgegeben. MNirgends zeigte sich die Spur einer
erlittenen örtlichen Verletzung, ausser am Unterleibe; dieser
war trommelartig aufgetrieben, gespannt und bei der leisesten
Berührung desselben, vorzüglich in: der Oberbauchgegend, ver-
zog der Kranke schmerzhaft das Gesicht, ‚Dieser an Asphyxie
grenzende Zustand, der mehrere Stunden anhielt, zeigte sich
als eine Apoplexia abdominalis e causa mechanica uud zwar
bedingt durch heftige Commotion. der Unterleibsorgane, beson-
ders des Plexus solarıs. Durch kräftige Riechmittel, belebende
Waschungen, grössere Gaben yon Moschus und Camphor, ab-
wechselnd mit ‚Aether sulphuricus in warmem Melissenthee ge-
reicht, gelang es, die völlig gesunkene Reaction der Lebens-
kräfte wieder zu erwecken, doch geschah dies. nur sehr all-
mählig., ‚Mit dem Auftauchen der wieder erwachten Reaction
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