Full text: (Neueste Folge, Band 6 = 1837, No 17-No 24)

U. Chirurgie und Ophthalmologie, 
schöpft, die Blutungen aus der Intercostalis zu stillen und da+ 
durch die- Gefahr des Extravasats in der Brusthöhle zu besei- 
ugen. Durch Larrey, Chelius und Richerand ist es 
bewiesen, dass die Unterbrechung der Respiration in einem 
Brustfellsacke nicht tödlich ist, dass die Extravasate sich bei 
gehöriger Behandlung aufsaugen und dass die wahre Indication 
für den Wundarzt nicht die Dilatation der Wunde und die 
Unterbindung der Intercostalis, sondern die unmittelbare Schlies- 
sung der Wunde, ist, — Im Dechr. 1800 wurde. ein Infanterist 
durch einen dicht aufgesetzten Büchsenschuss unter dem rechten 
Schlüsselbeine verwundet und zum Verband gebracht. Die erste 
Rippe war in der Länge ‚von einigen Zollen zerschmettert und 
die Kugel hatte ihren Ausgang hinten zwischen dem Schulter- 
blatte und den.Halswirbeln genommen. Der Eingang war so 
weit, dass man den obern Lobus des Lungenflügels und seine 
zitternde Bewegung sehen konnte, demolngeachtet ging der 
Verwundete, nachdem die Wunde mit Charpie verbunden war, 
zu Fusse weiter und der Verf. hat nichts mebr von ihm ge- 
hört. [Heidelb. med. Annal, Bd. TIL. Hft. 3.} 
192. Lebensgefährliche Erschütterung der 
Unterleibsorgane; vom Kreis - Chirurzus Mon. zu Nicolai 
in Oberschlesien, Ein junger kräftiger Mann fiel von einer 
Leiter und stürzte mit grosser Gewalt, während dieselbe um- 
fiel, auf den Baum der Leiter, besonders mit der Oberbauch- 
gegend, Wenige Minuten darauf fand M. den Kranken in ful- 
gendem Zustande; das Gesicht wachsgetb, eingefallen, die Au- 
gen matt, gebrochen, wie bei einem Sterbenden, die Nase kalt, 
die Lippen bleich, das Athemholen klein, kurz und beschleu- 
nigt, kaum bemerkbar, die Extremitäten kalt, den Puls ausser 
tzend, klein, zuweilen fast gar nicht fühlbar, fadenförmig, 
Mangel aller Besinnung und Unvermögen zu sprechen. Die ge- 
schilderten Symptome wechselten mehrere Male mit einem sol- 
chen Zustande, dass man glaubte, der Kranke habe seinen 
Geist bereits aufgegeben. MNirgends zeigte sich die Spur einer 
erlittenen örtlichen Verletzung, ausser am Unterleibe; dieser 
war trommelartig aufgetrieben, gespannt und bei der leisesten 
Berührung desselben, vorzüglich in: der Oberbauchgegend, ver- 
zog der Kranke schmerzhaft das Gesicht, ‚Dieser an Asphyxie 
grenzende Zustand, der mehrere Stunden anhielt, zeigte sich 
als eine Apoplexia abdominalis e causa mechanica uud zwar 
bedingt durch heftige Commotion. der Unterleibsorgane, beson- 
ders des Plexus solarıs. Durch kräftige Riechmittel, belebende 
Waschungen, grössere Gaben yon Moschus und Camphor, ab- 
wechselnd mit ‚Aether sulphuricus in warmem Melissenthee ge- 
reicht, gelang es, die völlig gesunkene Reaction der Lebens- 
kräfte wieder zu erwecken, doch geschah dies. nur sehr all- 
mählig., ‚Mit dem Auftauchen der wieder erwachten Reaction 
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