422 N. Chirurgie und Ophthalmologie,
hin, wegen erschwerten Abflusses des Eiters und wegen Sinuo-
sität, erweitert, Die Röthe verlor sich nun im- ganzen Umkreise,
die Eiterung wurde besser und der Krankheitsprocess schien
dem Ende zuzugehen, Die Wunde wurde nach ihrem Vitali-
tätszustande mit entsprechendem Salbenverbande behandelt, bis
in den letzten Tagen des Februar’s veränderte, dünne, entfärbte
Absonderung und hervortretende Caro Iuxurians den Verdacht
eines Knochenleidens erregte, den auch die Sonde bestätigte,
die von jener Stelle aus schräg nach innen hinab auf einen ent-
blössten Knochen führte, Nach der Lage blieb. es indess un-
entschieden , ob Clavicula oder erste Rippe leide. Durch Offen-
halten der Fistel, Einführen von Bourdonnets mit Ol. tereb.
gegen die entblösste Knochenstelle, bei gleichzeitiger Beschrän-
kung der Wucherung durch Lapis infernalis, und einem einfa-
chen Salbenverbande sollte das Abstossen des Knochens abge-
wartet werden. Dies erfolgte denn auch am 23. März, nach-
dem man mehrere Tage zuvor den zu Tage liegenden Knochen-
theil durch behutsames Hin- und Herbewegen gelockert hatte,
Er erwies sich als das ganze Acromialende des Schlüsselbeins
mit einem grossen Theile der vordern Lamelle dieses Knochens
und war 3% Zoll lang. Der übrige Theil des Knochens nach
dem Sternalende hin war, -unförmlich im Umfange erweitert,
durchzufühlen, Hiernach vernarbte der grösste Theil des Ge-
schwürs, nur der innerste Winkel, die Stelle nämlich, die ur-
sprünglich auf den Knochen geführt hatte, behielt den Chara-
ster eines Knochengeschwürs im Umfange einer Erbse, obgleich
die Sonde bei der genauesten Untersuchung im weiten Grunde
nichts entdeckte, Krst in den ersten Tagen des Juni gewahrte
man ein loses Kunochenstück und es wurde mittelst Pincette
noch ein 4 Zoll langes Knochenstück herausgebracht, wonach
sich das Geschwür in wenigen Tagen schloss. Die Bewegung
des rechten Arms war anfangs, besonders in der Elevation, be-
schränkt, sonst ganz vollkommen, Die Schwäche verlor sich
nach und nach und auch der vergrösserte Umfang des Kno-
chens nahm ab. Seit Anfang Juli dient Pat, wieder und die
kürzlich vorgenommene Untersuchung zeigte nicht nur ungestör-
ten Gebrauch des G';-1e«, sondern auch den meist erfolgten Kr-
satz des Kuochens. }. "di Zeit. v. Vereine £, Heilk, in Dr.
1537. Nr, 46,]
190. Die Bildung eines Fistelcanals von der
Natur, zwisehen der obern Kante der Schulter-
blätter bis in den Psoasmuske] hinab, diente als
Lebensrettungsmittel; vom Amtsphysikus Dr. ERDMANN
in Dresden. KEin Mädchen von 20 Jahren, dessen Mutter und
Geschwister am schleichenden Fieber und Lunzensucht gestorben
waren, kränkelte , bei derselben Anlage, einige Jahre an Kurz-
athmigkeit , Bluthusten, Brustschmerz und Hüftweh, welches
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