Full text: (Neueste Folge, Band 6 = 1837, No 17-No 24)

20 Ill. Chirurgie und Ophthalmologie, 
oder Platte vielmehr, herumgetragen hatte. Es war allem An- 
scheine nach eia Flintenlaufring. Der Ring war nicht geschlos- 
sen und die spirale Form konnte er entweder schon im Zeng- 
hause — bekanntlich werden die Kartätschenbüchsen mit aller- 
haud Projectilien gefüllt — oder durch die Explosion beim Ab- 
feuern erhalten haben, Nachdem dieser Körper ausgezogen war, 
nahm man: im Grunde der Wunde weder Caries noch Knochen- 
splitter wahr. Knochensplitter waren aber in der ersten Zeit nach 
der Verwundung ausgezogen und ausgestossen wurden, Die Wun- 
de heilte bald und ohne grosses Einsinken der Wange, so dass es 
zweifelhaft bleibt, ob der Körper in der Oberkieferhöhle ge« 
steckt oder blos auf dem Knochen anfgesessen hatte... [Heidel- 
berger medic. Annalen, Bd.” Ef 3.) 
187. Durch einen Schuss der Tod mit Blitzes« 
schnelle;‘ vom Hof- und Medic.-Rathe Dr. Fanurcıvs zu 
Hochheini, Am 3. Oct, 1825 wurde bei einer Hochzeit ein vor 
einent Hause stehender oder sitzender Mann mit einem starken 
eisernen Ladestocke einer grossen Pistole erschossen. Der La- 
destock Sass mit dem breiten Ende unter dem linken Jochbogen 
und wär bis aüf den Theil der Basis cranit, der hinter der 
Augenhöhlendecke liegt, doch nicht in die Schädelhöhle gedrun- 
gen: der gänze knöcherne Schädel war von dieser Stelle an 
durch eine Fractur rundum gebrochen und gleichsam in 2 Häll- 
ten, eine obere und untere getheilt; auf der der Einwirkungs- 
stelle des Ladestocks diametralisch entgegengesetzten Stelle des 
Schüdels war derselbe nicht ur gebrochen, sondern in mehrere 
kleine Splitter zerbrochen. An der Hausmauer fand sich Hirn- 
masse, Haare, Blut und kleine Knochensplitter, so wie sich 
Sand und Kalk im der Hirnmasse.an der Stelle der Fractura 
comminuliva sehen liess. So weit wäre alles eine ganz ein- 
fache absolut letale Verwundung, so wie auch der Mann Knall 
und Fall todt war. . Selbst dass der Ladestock mit dem brei- 
ten Ende aufgefallen war, da dies doch gewöhnlich auf die 
Ladung gesetzt wird, liesse sich, da der Thäter betruuken war, 
erklären; aber als Problem giebt F. den actenmässig erhobenen 
Umstand, dass der Ladestock, der die Dicke des vordern Glie- 
eines kleinen Fingers hatte, in der Mitte im rechten Win- 
kel gebogen war. So war er doch nicht aus dem Laufe ge- 
kommen! War er vielleicht durch den Widerstand des Schä- 
dels und der Mauer so.gebogen worden, Achnliche Krümmung 
erlitt wenigstens‘ ein Laädestock in dem von Köchlin mitge- 
theilten Falle: ‘ [Heidelberger medie. Annalen, Bd. AI 
Hft,. 3.] " 
188: Erdrosschung einer sehr beiahrten Frau, 
fast ohne © bake. - «ichtbarer äusserlichenr 
Spuren; vom Amts Kromann in. Dresden, Kine 
ef 
)
	        
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