Full text: (Neueste Folge, Band 6 = 1837, No 17-No 24)

I. Pathologie, Therapie und medicinische Klinik, 393 
wohl anch bei“ dieser Art der Anwendung analoge Wirkung 
annehmen, weil zweifelsohne bei kräftigen Einreibungen ein 
Theil des Tart. emet. resorbirt wird. Innerlich hat ihn M, 
wegen Empfindlichkeit des Magens noch nicht nehmen lassen, 
3) Bestätigt sich auch die Heilsamkeit eines derartigen künst- 
lichen Ausschlags dadurch, dass an Tinea oder andern chroni- 
schen Hautausschlägen leidende Kinder sehr selten, oder fast 
pie in Hydrocephalus acutus verfallen, ja Gölis hat sogar 
das häuligere Erscheinen des hier besprochenen Uebels den im- 
mer seltener werdenden Hautausschlägen zugeschrieben, [MHol- 
scher’s Hannov. Annal. Bd. 11. Hft, 3.) 
172. Ungewöhnliche Härte und Zähigkeit der 
Marksubstanz des Gehirns; aus den Milität- Mediecinal - 
Berichten von L. Kin von Natur schwächlicher, durch Aus- 
schweifungen, so wie durch öftere Krankheiten und wiederholte 
Mercurlalkuren sehr herabgekommener Soldat wurde, nachdem 
er beim Exerciren zusammengesunken und bewusstlos geblieben 
war, am 26. Aug. v. J. in das Lazareth zu Coblenz gebracht. 
Sein Zustand war folgender: kleiner und schneller Puls von 
110 Schlägen, kühle und feuchte Haut, stierer Blick „ feuchte 
und beim Hervorstrecken nach rechts gezogene Zunge, an Läh- 
mung grenzende Schwerbeweglichkeit der oberen und unteren 
Extremitäten bei vorhandenem Gefühle darin, lallende Sprache. 
Der Kranke vermochte durchaus nicht, die an ihn gerichteten 
Fragen aufzufassen und da seine Begleiter auch keine Auskunft 
über ihn geben konnten, so konnte man die Behandlung nur 
nach den objectiven Erscheinungen vornehmen; es wurden daher 
16 Blutegel an den Kopf gesetzt und ‚kalte Umschläge über 
denselben, so wie innerlich Infusum arnicae mit starkem Zu- 
satze von Tartarus stibiatus verordnet. Am andern Tage 
wurde bei stärkerer Turgescenz nach dem Kopfe eine Venä- 
section, aber ohne Erfolg, angestellt. Obwohl der Kranke sich 
am 27. Septbr, einigermassen ermunterte und die Frage, ob er 
früher eine Verletzung am Kopfe erlitten, mühsam dahin be- 
antworte, vor 7 Jähren ein Mal mit einem Pumpenschwengel 
heftig an den Hinterkopf gestossen worden, auch seit der Zeit 
nie wieder frei von Kopfschmerzen gewesen zu seyn, 80 ver- 
fiel er doch bald wieder in seinen komatösen Zustand, Die 
Anwendung von Arnica mit Campher und eines grossen Vesi- 
cans auf den abgeschornen Kopf vermochte nicht, dem überhand 
nehmenden Verfall der Kräfte Grenzen zu setzen und Pat, starb 
am 30. Sept. Die Section ergab Folgendes: Nach Wegnahme 
der Schädelbedeckungen und nach Absägung der Calvaria fand 
man an der inneren Fläche der letzteren, da, wo die glandulae 
Pacchioni sich gewöhnlich vorfinden, an jeder Seite der sutura 
sagittalis eine tiefe Grube in der Schädeldecke, wo die linke 
eine Haselnuss, die rechte eine Wallnuss zur Hälfte aufuehmer
	        
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