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UL Chirurgie und Ophthalmologie, 361
panation annahm. Doch lehrte Louvrier, dass alle Eindrücke
der Hirnschale, mit und ohne Bruch, Brüche und Spalten von
stumpfen Instrumenten hervorgebracht, Verletzungen der äussern
Schädelfläche von Kugeln, stumpfen Säbeln, Pferdeschlägen etc,
an sich, auch wenn keine Zufülle sich fanden, den Trepan
fordern und der Trepan ist so wenig aus der neuern“ Praxis
verbannt, dass man sogar in Foro unterlassene oder verrichtete
Trepanation als Beweis entweder einer minder oder absolut
tödtlichen Kopfverletzung vorbringt. . Und doch sollte sich der
Gerichtsarzt hüten, einen Inculpaten oder Cullegen dadurch zu
cumpromittiren, dass er eine Operation als Regulativ aufstellt,
die Desault in den Jetzten 5 Jahren seiner Praxis am grossen
Hötel- Dieu ganz verbannt hatte, wenn er auch nicht auf
Metzger’s Urtheil sehen will. Die neuere Chirurgie und
auch eigene Erfahrung haben den Verf, gelehrt, wie sehr viel
von Anwendung der Aderlässe, blutigen Schröpfköpfen auf den
Kopf, Ausleerungsmitteln und Klystieren bei schon wirklich ein»
getretenen Zeichen des Extravasates zu erwarten ist und dass
der Trepan nicht so sehr olıne Gefahr ist, dass: man in zwei-
felhaften Fällen ihn anwenden dürfe y darüber hat ebenfalls un-
ter andern Abernethy Beweise geliefert. Die Acten über
die Frage, ob die Trepanation grossen "Werth in der chirurgi-
schen Technik habe, sind also bei Weitem noch nicht geschlos-
sen. Wer die Geschichte der Trepanation bis auf die neueste
Zeit, zumal die Meinungen deutscher Chirurgen, verfolgen will,
den verweist man, wie F. glaubt, am besten auf Stegmann
(Henke’s Zeitschr. f. St. A. K. 1830 1, Viertelj.- Hft.) und
auf v. Walther (Journ. f. Chir. u. Augenheilk. Bd. 36, Hft,
1.) Ersterer führt specielle Beobachtungen an, um die Trepa-
nation in allen irgend bedenklichen Fällen zu empfehlen, die
aber, wie es dem Verf, scheint, als Endresultat diese Empfeh-
Jung nicht begründen. Letzterer hat lichtvoll die Gründe gegen
die Trepanation gesammelt. MNeuerlich hat auch Bieske eine
Reihe von Schädelverletzungen mitgetheilt, die ohne Trepan
geheilt wurden, Ausser der oben angeführten Beobachtung hat
F. viele andere Erfahrungen gemacht, die ihn berechtigen, nache-
stehende Sätze in‘ der Lehre von den Kopfwunden anzuneh-
men: 1) Viele Extravasate in der Schädelhöhle sind ohne
Trepanation heilbar, Es scheint sogar, dass Extravasate in
bası cranti heilbar sind. 2) Eben so sind Eindrücke der Schä-
delknochen, zumal bei jungen Individuen, oft ohne Trepanation
heilbar und zwar ohne Aufhebung des Eindrucks. 3) Fractu-
ren mit starkem Extravasat erstrecken sich meist in die Basis
cranii und sind dann keiner Heilung empfänglich, Man kann
annehmen, dass dies bei allen tödtlichen Fällen Statt hatte,
wo nicht trepanirt wurde, Zum Belege des Gesagten aus der
Praxis des Verfs; diene Folgendes; ein Maurer fiel vor Kurzem