30 I). Pathologie, Therapie und medicinische Klinike
Dafürhalten war die unbezwingliche Verstopfung Resultat einer
wahren Lähmung der Därme, die nach dem Nachlasse des An-
fails von Irrsinn im Gegensatze zu der dabei vorhandenen Hirn-
affection, die auch schon auf wahrer und hoher Schwäche. be-
ruhte, eintrat, Die am letzten Tage erst entwickelten Unter-
leibsschmerzen und das Erbrechen waren Symptome der begin-
nenden Darmentzündung, erzeugt durch Veberfüllung und aus-
serordentliche Ausdehnung der Därme mitielst der nach und
nach reichlich genommenen Getränke, wenigen Nahrungsmittel
und Medicamente, Vorzüglich aber durch den hochgesteigerten
Meteorismus, Bei der schon lange bestandenen Entartung der
Säfte, besonders der Blutmasse und allgemeinen Erschöpfung
ging aber diese Entzündung schnell in Brand über, der daher
eben so schuell den Tod herbeiführte, . Leider wurde die Se
ction durchaus nicht gestattet. Dadurch kam S. um die Gele«
genheit, sich durch Autopsie zu überzeugen, ob nicht etwa
eine innere Darmeinschnürung Ursache der ‚unbesiegbaren Ver«
stopfung gewesen sei? Doch glaubt er letzteres aus folgenden
Gründen nicht: 1) im ganzen Leben und selbst während Pat,
vom Verf, am Scorbute behandelt wurde, hatte er nicht ein
einziges Mal Austand bei der Stuhlentleerung und nie die ge
ringste Beschwerde im Unterleibe gehabt, obwohl er wieder«
holte Diätfeller begangen hatte, 2) Die Stuhlverhaltung fing
von dem Augenblicke an, als der Anfall von Irrsinn aufgehört
hatte. Während dieses Anfalles war Pat. nicht aus dem Bette
gekommen, sondern hatte .sich, sein fortwährendes Sprechen
ausgenommen, ganz ruhig verhalten; es hatte somit auch kurz
vor der tödtlich gewordenen Stuhlverhaltung nichts eingewirkt,
was auch nur mit einiger Wahrscheinlichkeit hätte Darmein«
schnürung hervorbrigen können, 3) Beim Anfange der Stuhl-
verhaltung und während der ganzen Dauer derselben durch 12
Tage hatıe Pat, nicht den geringsten Schmerz im Unterleibe,
selbst bei starkem Drucke auf denselben geäussert und der Zu-
stand blieb ganz fieberlos, so wie auch die andern, den Darm-
entzündungen eigenthümlichen Symptome, als: Angst, Entstel-
Jung der Gesichtszüge, Erbrechen, Kälte ‚der Extremitäten und
der kleine, zusammengezogene, meist fieberhaft beschleunigte
Puls, ganz fehiten. Später erst, am 13. Tage der Stuhlver-
haltung trat Schmerz im Unterleibe und Erbrechen ein und selbst
dabei blieb der Puls Vormittags noch langsam. 4) Endlich ist
auch völlige Wirkungslosizkeit aller Abführungs- und drasti-
schen Mittel ein Beweis, dass keine Darmeinschnürung zugegen
war, denn hätte letztere wirklich die hartnäckige Verstopfung
bedingt, so würden jene Mittel gewiss bald, wenigstens den
Theil des Darmkanals über der Einschnürung zu stürmischer Thä-
tigkeit aufgeregt haben, die Contenta desselben dadurch wenig«
stens gegen die Verengerungsstelle weiter getrieben und bei
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