324 1, Pathologie, Therapie und medicinische Klinik,
xend und später ein zweites auf den linken Oberarm gelegt ;
es wurden täglich zwei Mal 15—20 Minuten lang beide Füsse
in heisse Senfumschläge bis zur starken Röthung eingehüllt,
und innerlich ein Pulver aus Resin. Guaj, natı Sulph. dep.
Pulv. Rad. Rhei und Tart. dep, gereicht; zum Getränk ‚diente
abwechselnd ein Decoct, Gram. oder Inf. Flor. Tilige oder
Limonade. Schon nach.drei Tagen hatte sich. der brennende
Schmerz in der Brust sehr gemindert; die Verschlimmeringen
traten nur selten und in geringem Grade ein, was ich jedoch
mehr der Ruhe als meinen Mitteln zuzuschreiben geneigt war,
Endlich am achten Tage dieser Behandlung entstand plötzlich
unter mässigen Fieberbewegungen in der Nacht ein heftiger
Schmerz in der linken grossen Fusszehe, welche ich früh stark
zeschwollen, glänzend und geröthet fand. Nun erst wagte ich,
das Gelingen meines Curplans zu hoffen, Ein vollkommenes
Podagra,. welches sieben Tage an Hefugkeit zunahm, ‚dann
allmählig unter kritischem Urin und Schweisse sich verminderte,
bildete sich aus, während welcher Zeit auch das brennende Ge-
fühl unter dem Brustbeine und die eigenthümliche Angst sich
verlor. Die Behandlung während der :ersten acht Tage war
eine gelind eröffnende (Rheum. c. Sal. Seignette), wobei täg-
lich 1—2 breiige Ausleerungen von. penetrantem Geruche ein-
traten; vom Beginnen der Crisen aber reichte ich das Hin.
Sem, et‘ Rad. Colchic. autumn., welches die Entscheidung durch
den Urin deutlich beförderte, Am 17. Tage nach eingetretenem
Podagra (den 25. der Behandieng) schien Pat, ganz genesen,
und ich war begierig zu erfahrun, ob jener Schmerz bei der nun
allmählig zu gestattenden Bewegung sich wieder zeigen werde,
und siehe day wiewohl Pat. beim schnellen Gehen noch ein
beklemmendes Gefühl auf der Brust zu haben versicherte, .80
war doch der brennende Schmerz und die Angst durchaus ver-
schwunden. Nach Anrathung der möglichsten Schonung (die
sich aber Pat. keineswegs angedeihen liess) und des Tragens
eines flanellenen Hemdes, beschloss ich vor der Hand die Be-
handlung, veranlasste jedoch den Pat. im Juni wieder ‚nach
Franzensbad zu gehen, wo er unter Anordnung des oben er-
wähnten Arztes, des Hrn. Dr. Conrath, dies Mal eine sechs-
wöchentliche Cur, während welcher Zeit so deutlich ausgeprägte
Hämorrhoidalcongestionen eutstanden, dass 12 Blutegel am After
und Kreuzbein gesetzt werden mussten, mit so gutem Krfolge
gebrauchte, dass er. bis jeizt (Nov. 1837) nicht die geringste
Spur des Brusischmerzes wieder empfand. Il, Hypertrophia
cordis ex decem annis. Febris catarrhalis epidemica, Hy-
pertrophia cordis adaucta cum dilatatione cordis dextri.. Hy-
droshorax. Morsı Die Glasermeister , 26 Jahre alt, von kräf-
uger Constitution hatte. seit seinem 16. Jahre alljährlich ein
auch zwei Mal au Angina tonsillaris , die sich durch Eiterung