Full text: (Neueste Folge, Band 6 = 1837, No 17-No 24)

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1. Pathologie, Therapie und medieinische Klinik, 27 
+ von Wasser. [Med, Zeit. v. Vereine f. Heilk, in Pr. 
16557. Nr. 26.1 
10. Seltener Ausgang eines Scorbutes; vom Be- 
zirksarzte Dr. Scunerrer in Neuhofen in Ober-Oesterreich. Ein 
55jähriger, wohlhabender Gastwirth von ausgezeichnet melan- 
cholischem Temperamente litt bereits 4 Monate am Scorbute 
Jeichteren Grades, ohne dass er einen Arzt gefragt hätte, End- 
lich liess er am 10. März 1834, auf Zureden seiner erwachsenen 
Kinder, den Verf, rufen. Sein damaliger Zustand war folgen- 
der: erdfahle Gesichtsfarbe, grosse Mattigkeit und Entkräftung, 
etwas kurzer Athem, schwammiges, blaurothes, bis an die 
Wurzel der Zähne zurückgezogenes, leicht blutendes Zahnfleisch, 
Wackeln der schwarz aussehenden und mit vielem Zahnsteine 
überzogenen Zähne, selır übel riechender Athem, einige blei- 
farbene Flecken an den Unterschenkeln, Oedem derselben, ver- 
minderter Appetit, träge unvollkommene Verdauung, weicher, 
matter, fieberhafter Puls und anhaltender Trübsinn, Den Grund 
zur Ausbildung des Uebels fand S. theils in dem dazu dispo- 
nirenden, vorwaltend melancholischen Temperamente, theils in 
unthätigem, trägem Leben, beständigem Stubensitzen, Unrein- 
lichkeit und dem Genusse von vielem geräuchertem Fleische, 
Demgemäss wurden nebst den bekannten antiscorbutischen ve- 
getabilischen Säuren, Malztrank, einem Amaricans etc., VOor- 
züglich Aufheiterung des Gemüths, Genuss der freien Luft, 
strenge Reinlichkeit und zweckmässige Diät verordnet, Gerade 
aber die Befolgung der letztern Anordnungen, worin doch bei 
Heilung des Scorbuts die Hauptsache besteht, wurde vom Kran- 
ken ausser Acht gelassen, er war durchaus nicht dazu zu be= 
wegen, die dumpfe, übelriechende Stube zu verlassen, hiess 
sich vom Genusse der ihm so nachtheiligen Nahrung nicht ab=- 
bringen und sass beständig in trübem Sinnen, das nur manchmal 
des Tags durch heftigen jähen Zorn über ein oder das andere 
Vergehen der Kinder oder Dienstboten unterbrochen wurde, 
wortarm und düster im Armsessel. Alles Zureden und Bitten 
half nichts: die Gewohnheit war eisern geworden. So konnte 
es denn auch nicht anders kommen, als dass, des anhaltenden 
und fleissigen Gebrauchs der verordneten Mittel ungeachtet, das 
Vebel nach einem Monate auch noch nicht einen Schritt zur 
Besserung gemacht hatte, Am 8, April wurde S. am frühen 
Morgen mit dem Bedeuten gerufen, Pat, sei in der Nacht höchst 
unruhig geworden und habe plötzlich Allerlei Widersinniges 
dnrch einander gesprochen. Der Kranke lag im Bette, das 
Aussehen war das Gewöhnliche, nur der Blick etwas verstört, 
sehr matt und trübe, der Puls fieberlos , sehr schwach, weich, 
langsam; Pat. redete In einem fort Alles durch einander, ohne 
irgend eine fixe Idee, die verschiedenartigsten Vorstellungen 
schienen sich eine nach der Andern im Kopfe zu verdrängen
	        
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